So liefen die Spiele des Bundesliga-Spieltages
Aufreger des Spieltages
Der eigentliche Aufreger fand kurz vor dem Spieltag statt und war eine Reise. Dass besagte Reise einige beim BVB in Wallung brachte und einige Medien, die es mit den Dortmundern gut meinen, schäumen ließ, liegt an den Teilnehmern. Denn es waren Erling Haalands Vater Alf-Inge und Spielerberater Mino Raiola, die sich gemeinsam auf den Weg machten. Ihre gemeinsame Tour führte sie nach Barcelona, Madrid und nach London. Dort trafen Vater Haaland und der Spielerberater auf Vereinsbosse wie Joan Laporta, den Präsidenten des FC Barcelona, um mit ihm über den in ganz Europa heiß begehrten Torjäger zu reden. Schließlich gilt es Erkundigungen einzuziehen, wieviel welcher Verein wann bereit ist zu zahlen, um sich die überragenden Fähigkeiten des Torjägers zu sichern. Selbstverständlich wurde alles bereitwillig an die Medien durchgesteckt, damit alle Bescheid wissen. Eines scheint klar: Sollte Haalands aktueller Arbeitgeber die Qualifikation zur Champions League verpassen, und danach sieht es nach der 1:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt aus, will er weg. Das Problem: Haaland hat einen Vertrag bis 2024 und eine Ausstiegsklausel mit festgeschriebener Ablöse für 2022. Will er im Sommer vorzeitig wechseln, müssten Real Madrid oder ein anderer Großklub einiges auf den Tisch blättern. Der BVB sitzt vermeintlich am längeren Hebel. Also wird die Lage gecheckt und der BVB so unter Druck gesetzt. Anders ausgedrückt: Die Verhandlungen um die Zukunft Haalands haben begonnen. Ein Trost bleibt den Anhängern der Schwarz-Gelben: Sollte Haaland nach anderthalb Jahren den Abgang machen, wird es dem BVB eine Menge Geld einbringen. Ist ja auch nicht schlecht.
Gewinner des Spieltages
Herzlichen Glückwunsch an den FC Bayern. Nach dem 1:0-Sieg gegen RB Leipzig sind sie sieben Spieltage vor Schluss auf sieben Punkte davon gezogen. Ihnen jetzt noch den Meistertitel zu entreißen, ist kaum möglich. Die Münchner stehen vor dem neunten Titelgewinn in Folge. Aber bitte nicht jammern! Die Bayern machen vieles richtig und schaffen es auf wundersame Weise, sich immer wieder neu zu erfinden. Doch die Konkurrenz macht es ihnen auch nicht sehr schwer. RB Leipzig hatte die Möglichkeit, die Bayern zu schlagen und auf einen Punkt an den Dauermeister heranzurücken - es wäre zumindest noch einmal spannend geworden. Doch das Team von Julian Nagelsmann ließ sich im direkten Duell abkochen. Vor zwei Jahren hatte der BVB die große Chance, die Bayern zu schlagen. Nach 18. Spieltagen führte Dortmund die Tabelle mit sieben Punkten an – und brach dann ein. Die Bayern wurden unter Niko Kovac mit zwei Pünktchen Vorsprung Meister. Es gab die Gelegenheiten, den Rekordmeister zu schlagen, sie wurden bislang nur nie genutzt. Deshalb gilt auch: Die Bayern sind so stark, weil die Konkurrenz so schwach ist.
Verlierer des Spieltages
Wir müssen in dieser Rubrik auf Borussia Dortmund zurückkommen. Mats Hummels wirkte nach der Niederlage im "Endspiel" um Europa gegen Eintracht Frankfurt fassungslos. "Nicht die Champions League zu erreichen, wäre sportlich und finanziell eine Katastrophe. Wir sind jetzt nah dran und haben uns leider ein großes Loch gegraben," sagte Hummels. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zeigte sich "maßlos enttäuscht". Die beiden wissen, wovon sie reden. Die Niederlage kann gravierende Folgen haben. Haaland wird den Verein möglicherweise verlassen, andere Spieler werden vielleicht folgen. Und ausgerechnet jetzt geht es in der Champions League gegen Manchester City. Die Chance auf ein Weiterkommen sind eher gering einzuschätzen. Im Moment sieht es nach düsteren Wochen für die Dortmunder aus.
Dieses Tor sollten Sie (nochmal) sehen
Als neutraler Zuschauer freut man sich so ein bisschen für Borussia Mönchengladbach. Erst gegen Schalke hatten sie zuletzt eine unglaubliche Niederlagenserie von sieben Pflichtspielen in Folge beendet, da lagen sie gegen Freiburg am Wochenende wieder mit 0:1 hinten. Doch sie drehten das Spiel in einen 2:1-Sieg. Besonders schön war dabei Siegtor. Christoph Kramer spielte einen formvollendeten Steilpass direkt in den Lauf von Marcus Thuram, der unaufhaltsam an Gegenspieler Philipp Lienhart vorzog, Torwart Florin Müller stehen ließ und den Ball ins freie Tor schob.