Anzeige
Anzeige

Fußball-Bundesliga Hoffenheim schlägt neun Gladbacher

Führung verspielt und zwei rote Karten kassiert: Borussia Mönchengladbach hat gegen Hoffenheim eine bittere Niederlage kassiert, das durch den Erfolg auf den vierten Tabellenplatz kletterte. Im Nachmittagsspiel gewann Frankfurt das brisante Südwest-Derby gegen Kaiserslautern klar.

1899 Hoffenheim ist nach dem 3:2-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach mit jetzt 14 Punkten auf den vierten Tabellenplatz geklettert. Treffer von Demba Ba, Salihovic und ein Eigentor sorgten für den Erfolg der Kraichgauer. Gegner Mönchengladbach schwächte sich selbst durch zwei rote Karten entscheidend und verspielte sogar eine Führung. Im Nachmittagsspiel siegte Eintracht Frankfurt mit 3:0 klar auf dem Betzenberg gegen Aufsteiger Kaiserslautern.

In der Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim war Demba Ba der entscheidende Mann auf dem Platz. Der Senegalese glich nur 30 Sekunden nach der Pause die Gäste-Führung durch Rául Bobadilla (12. Minute) aus. Ein Eigentor von Anderson (67.) und der verwandelte Strafstoß von Sejad Salihovic (82.) stürzten Gladbach endgültig in den Tabellenkeller. Bei den Gästen sahen Juan Arango (62.) und Sebastian Schachten (82.) die rote Karte. Mohamadou Idrissou (90.+1) sorgte für den Endstand.

Ba war nicht in den Griff zu bekommen


Auch an den Treffern zwei und drei hatte Ba entscheidenden Anteil. Beim Führungstor bedrängte er Anderson erfolgreich, vor dem 3:1 konnte er von Schachten nur per Foul gestoppt werden. Ohne Dante, Patrick Herrmann und den gesperrten Roel Brouwers verpasste Gladbach die von Vizepräsident Rainer Bonhof geforderte "kleine Serie".

Den besseren Start erwischte das Heimteam. Einen ersten Warnschuss von Peniel Mlapa entschärfte Logan Bailly (3.). Nach katastrophalem Fehlpass von Filip Daems musste Gladbachs Keeper erneut gegen Mlapa (9.) retten, der alleine auf das Gästetor zustürmte.

Hoffenheim gerät zunächst in Rückstand


Hoffenheim drückte weiter, öffnete den Gästen aber Räume, die diese mit einem perfekt vorgetragenen Konter zur überraschenden Führung nutzte. Ein langer Freistoß hebelte die gesamte 1899- Defensive aus, Jung-Star Marco Reus legte auf Bobadilla quer, der den Ball locker am zögerlichen Schlussmann Tom Starke vorbeilegte.

Konsterniert vom Rückstand behielt Hoffenheim zwar die Kontrolle über das Spiel, zeigte aber nur wenig Zug zum Tor. Geschickt stellte Gladbach die Räume am eigenen Strafraum zu und verlegte sich angeführt vom starken Michael Bradley im zentralen Mittelfeld auf schnelle gefährliche Vorstöße. Aus kurzer Distanz köpfte Idrissou (25.) den Ball allerdings knapp über das Tor. Da dem Heimteam die Ideen fehlten, übernahmen die VfL-Fans gegen Ende der ersten Halbzeit das Kommando.

Ausgleich nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff


Nur 30 Sekunden nach der Pause wurde das Publikum jedoch aus der Lethargie gerissen. Nach einem Ballgewinn von Boris Vukcevic, der für den erneut schwachen Vedad Ibisevic ins Spiel gekommen war, verwandelte Ba eine feine Vorlage von Mlapa mit seinem vierten Saisontreffer.

Nach dem Ausgleich zeigte sich, wie wenig gefestigt beide Teams in dieser Saison auftreten. Gladbach ging jegliche Disziplin verloren, die Hoffenheimer fügten ihrer Spielfreude plötzlich auch Tempo und die schmerzlich vermisste Zielstrebigkeit bei. Ein Flatterball von Andreas Beck (51.) knallte an die Unterkante der Latte und sprang knapp vor der Linie auf.

Rot für zwei Gladbacher


Arango brachte sein Team mit einem unbeherrschten Tritt in den Unterleib von Sejad Salihovic endgültig aus dem Konzept. Nur fünf Minuten später sorgte Anderson für die Vorentscheidung. Bedrängt von Ba köpfte der Innenverteidiger ins eigene Tor. Nach dem Platzverweis für Schachten kam Gladbach nur noch zum Anschlusstreffer.

Im Südwest-Derby auf dem ausverkauften Betzenberg zwischen Kaiserslautern und Eintracht Frankfurt ebnete der griechische Torjäger Theofanis Gekas den Hessen mit seinen Saisontoren sechs und sieben (45./67.) den Weg zum dritten Sieg nacheinander, den Alexander Meier (83.) endgültig besiegelte.

Nikolov hält Frankfurt im Spiel


Zuvor hatte Nikolov die Gäste mit einem gehaltenen Foulelfmeter von Srdjan Lakic (26.) vor einem Rückstand bewahrt und dem zunächst stürmisch auftrumpfenden Aufsteiger damit den Zahn gezogen. "Neben Gekas war Nikolov sicherlich der Matchwinner", sagte Eintracht-Trainer Michael Skibbe. Mit ihrem dritten Auswärtserfolg verlängerten die Gäste zugleich die Negativserie der "Roten Teufel", die seit nunmehr sechs Spielen sieglos sind. "Das ist jetzt eine ganz schwierige Situation. Das Spiel macht es nicht leichter, aber wir müssen uns da rausrobben", erklärte FCK-Coach Marco Kurz.

Nach der Krawall-Androhung von Frankfurter Ultras im Internet ("Pfalz-Überfall 2010 - Schlachtfest in Kaiserslautern") war ein Großaufgebot von knapp 1000 Sicherheitsbeamten im Einsatz. Zumindest im Stadion blieb es bei diesem intensiv geführten Risikospiel ruhig.

DPA/tis DPA

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel