Der Wechsel des niederländischen Nationalspielers Rafael van der Vaart vom Hamburger SV zum spanischen Fußballmeister Real Madrid ist nach Aussagen des Niederländers perfekt. "Letzte Nacht hat es geklappt, ich gehe nach Madrid und beginne einen neuen Lebensabschnitt", schrieb der 25-Jährige auf seiner Homepage. "Ein Traum wird wahr. Wie jeder weiß, wollte ich immer nach Spanien. Ich habe ein starkes Band zu diesem Land."
Van der Vaart soll beim Club des deutschen Trainers Bernd Schuster einen Fünfjahresvertrag mit einem Nettogehalt von drei bis vier Millionen Euro im Jahr unterzeichnen und am Dienstagnachmittag vorgestellt werden. Die "Königlichen" wollen ihn schon am Mittwoch auf ihre Reise nach Kolumbien mitnehmen.
Einigung in der Nacht
Beide Vereine sollen sich in der Nacht zum Montag nach dem Emirates Cup in London telefonisch über die Transfer-Einzeleinheiten weitgehend geeinigt haben. Die Ablösesumme soll rund 13 Millionen Euro betragen. Zudem sollen die Hamburger abhängig vom Erfolg Real Madrids in der nächsten Saison weitere zwei Millionen Euro kassieren können.
"Es ist noch nicht ganz so weit, wir hoffen, im Laufe des Nachmittags Vollzug melden zu können", sagte HSV-Pressesprecher Jörn Wolf am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Es seien noch nicht alle Modalitäten geklärt. Bewegung in die seit Wochen schwelende Personaldiskussion um den Spielmacher des HSV könnte die schwere Verletzung von Real-Offensivspieler Wesley Sneijder gebracht haben. Der Niederländer, der sich am Sonntag eine schlimme Knieverletzung zugezogen hat, wird womöglich lange ausfallen.
Beim Emirates Cup in London verbannte HSV-Trainer Martin Jol den 25-Jährigen bereits auf die Tribüne. "Er ist mental nicht hundertprozentig bei der Sache. Das dauert jetzt schon drei Wochen. Da habe ich ihm gesagt: Ich brauche dich gegen Real nicht. Der Rummel um ihn ist nicht gut für uns - und auch nicht für Rafael", sagte Jol genervt, nachdem das Verwirrspiel um einen Transfer von van der Vaart zu den "Königlichen" über Wochen die Vorbereitung der Hamburger immer wieder störte.
HSV will noch Spieler verpflichten
Ersatz muss also her. Manager Dietmar Beisersdorfer wollte zu einem möglichen Van-der-Vaart-Nachfolger noch nichts sagen: "Es ist nicht leicht einen Spieler seiner Güte zu bekommen. Wir verfügen aber auch über eine gute Mannschaft. Wir lassen die Dinge auf uns zukommen." Weitere Verpflichtungen neben den beiden Freiburgern Jonathan Pitroipa und Dennis Aogo sollen aber noch folgen.
Den Emirates Cup gewann der HSV auch ohne seinen bisher besten Spieler. Gegen Real Madrid gab es zwar eine 1:2-Niederlage, aber ein 3:0-Sieg (1:0) gegen Juventus Turin reichte für den Turnier-Sieg.