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International Manchester United rettet in Liverpool einen Punkt

Manchester United hat durch ein Joker-Tor von Javier Hernandez einen Punkt im Prestige-Duell gegen den FC Liverpool gerettet. Dabei verblüffte Sir Alex Ferguson zunächst mit einer eigenwilligen Startelf, der von Beginn an angepeilte Punkt gab dem Trainerfuchs allerdings Recht.

Der FC Liverpool hat es verpasst, mit einem Sieg gegen den Erzrivalen Manchester United den Kontakt zur Spitze der Premier League wieder herzustellen. In einer über weite Strecken mäßigen Partie gingen die Reds durch einen in der Vorbereitung unsportlichen Treffer von Steven Gerrard zwar in Führung (68.), doch Joker Javier Hernandez egalisierte für die extrem defensiv eingestellten Gäste (81.).

Manchester verteidigte mit dem Punktgewinn vorerst die Tabellenspitze, doch Stadtrivale City kann mit einem Sieg gegen Aston Villa an United vorbeiziehen. Liverpool bleibt mit 14 Zählern auf dem fünften Rang sechs Punkte hinter Man United.

Ferguson setzt auf die Defensive

Das 183. Duell der beiden Erzrivalen stand unter besonderen Vorzeichen, denn erstmals reiste United als alleiniger Rekordmeister nach Liverpool. Das werden die Reds wohl nicht so schnell korrigieren können, aber der Verlust dieses Titels ist eine besondere Motivation. So ist es auch zu erklären, dass Kapitän Gerrard erstmals seit März wieder in der Startelf stehen durfte – damals hieß der Gegner ebenfalls United und Liverpool siegte mit 3:1.

Noch interessanter war aber die Startaufstellung von Ferguson. Auf der Bank nahmen die Offensivkräfte Wayne Rooney, Nani und Hernandez Platz, stattdessen spielte Danny Welbeck in der Spitze. Rooney stand zuletzt wegen der Sperre der UEFA in den Schlagzeilen. "Wayne hat eine schlimme Woche hinter sich und ist am Boden zerstört. Von daher war es besser, ihn erst einmal draußen zu lassen", sagte Ferguson. Böse Zungen mutmaßten trotzdem eine Schonung für den kommenden Champions League-Gegner Otelul Galati, immerhin stehen die Red Devils dort derzeit nur auf Rang drei.

Liverpool konnte es egal sein, aber die Reds schafften es gegen den sehr defensiv ausgerichteten Gegner in der ersten halben Stunde viel zu selten, Torgefahr zu versprühen. Manchester wiederum wollte offensichtlich so lange wie möglich den Punkt halten. Die Gastgeber spielten zwar gefällig über die Außen, aber das Spiel in die Spitze fand kaum statt und die Flanken fanden ohne den auf der Bank sitzenden Andy Carroll keinen Abnehmer.

So verwunderte es nicht, dass bei der größten Chance der ersten Halbzeit der Zufall helfen musste. Ein Schuss von Charlie Adam wurde von Jonathan Evans genau vor die Füße von Luis Suarez, der Uruguayer drehte sich um Evans und schloss aus zentraler Position ab. Doch der Schuss war zu ungenau und Torwart David De Gea konnte problemlos klären (34.).

Adam und Suarez: Unsportliche Vorbereitung

Beide Trainer änderten trotz des verhaltenen Spiels in der Pause nichts und die Partie wurde zunächst auch nicht besser. Den Reds fehlten weiter die spielerischen Mittel und das Tempo, um Uniteds Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Die Gäste riskierten zwar etwas mehr, doch vieles spielte sich weiterhin im Mittelfeld ab.

Typisch für den Verlauf der Partie musste dann auch eine Standardsituation herhalten, um die nötige Würze reinzubringen. Zunächst holte Adam den Freistoß an der Strafraumgrenze mit einer Schwalbe raus, dann hampelte Suarez vor der Ausführung recht unsportlich vor De Gea herum und Routinier Ryan Giggs verließ die ohnehin schlecht gestellte Mauer zu früh. Der Profiteur hieß Rückkehrer Gerrard, der den Freistoß letztlich flach und unhaltbar versenkte (68.).

Ferguson reagierte sofort und brachte zunächst Nani und Rooney (69.), sieben Minuten später kam dann auch Hernandez. Und genau das war der entscheidende Wechsel für den Punktgewinn, denn der Mexikaner war sofort hellwach. Nach einer Nani-Ecke achtete in Liverpools Abwehr niemand auf den neuen Stürmer, Keeper Pepe Reina war bei dem Kopfball aus kurzer Distanz machtlos (81.).

Nun war Manchester tatsächlich im Spiel und erhöhte den Druck, doch die großen Torchancen hatte plötzlich Liverpool. De Gea zeichnete sich dabei aber gegen Dirk Kuyt (82.) und den eingewechselten Jordan Henderson (90.) aus, der für 18 Millionen Euro aus Sunderland geholte Mittelfeldspieler setzte in der Nachspielzeit auch noch einen Kopfball knapp über das Tor. Auch aufgrund dieser Schlussphase war es ein letztlich glücklicher Punktgewinn für United.

Marcus Krämer

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