Klose & Toni Keine Bleibe, bescheidene Wünsche

Ein Woche haben sich die neuen Bayern-Stars Miroslav Klose und Luca Toni bereits beschnuppern dürfen. Die Verständigung klappt noch nicht. Und auch bei der Wohnugssuche in der Isar-Metropole gibt es noch Probleme. Dabei hat zumindest der Italiener doch nur einen Wunsch.

Fußball-Nationalspieler Miroslav Klose ist schon nach einwöchiger Zusammenarbeit mit Luca Toni überzeugt davon, dass er mit dem italienischen Weltmeister ein erfolgreiches Sturmduo beim FC Bayern München bilden wird. "Wir werden uns gut ergänzen", sagte Klose im Trainingslager des Rekordmeisters in Donaueschingen. Der von den harten Einheiten im Trainingslager geschlauchte Toni betonte allerdings, dass am Ende nur Taten zählen: "Wir müssen auf dem Feld beweisen, dass wir ein starkes Gespann sind." Der Italiener sieht nach der ersten gemeinsamen Trainingswoche mit Blick auf den Saisonstart am 11. August gegen Hansa Rostock noch Arbeit für sich und seinen Nebenmann. "Ich hoffe, dass es reicht. Es ist nicht mehr viel Zeit."

Ein Problem könnte etwa die Verständigung werden. Laut Klose läuft sie zurzeit noch mit "Fußballsprache, querbeet und mit ein bisschen Englisch" ab - auch deshalb verzichteten die beiden wohl auf größere, gemeinsame Freizeitaktivitäten. "Ich war noch nicht bei ihm auf dem Zimmer und umgekehrt auch nicht. Auf dem Platz kommen wir schon zurecht, wir wissen was wir zu tun haben", sagte der 29-jährige Klose, und Toni ergänzte: "Dass wir uns auf dem Spielfeld gut verständigen, das ist mir das Wichtigste."

Formschwächen bei den Hoffnungsträgern

Zudem sind beide Angreifer noch deutlich von ihrer körperlichen Bestform entfernt. Klose merkt noch immer die Nachwehen seiner Formschwäche gegen Ende der vergangenen Saison, Toni kämpft noch immer mit seiner Fußverletzung. Wie sehr sie ihm noch zu schaffen macht, wurde auch bei den Ausdauerläufen im Schwarzwald deutlich.

Mangels Stürmer-Alternativen muss Trainer Ottmar Hitzfeld trotz ihrer Formschwächen zu Saisonbeginn ganz auf Klose und Toni setzen: Nationalspieler Lukas Podolski und Jan Schlaudraff können aufgrund ihrer Verletzungen noch nicht trainieren. Podolski absolviert nach seiner Knie-OP weiter ein Reha-Programm; Schlaudraff ist nach seiner Bandscheibenoperation noch meilenweit vom Comeback entfernt. Und der bei der Copa America zum Teil stark aufspielende Roque Santa Cruz soll ohnehin verkauft werden.

Toni wünscht sich großen Fernseher

Beim Vorgeplänkel gegen unterklassige Gegner trafen die beiden Stürmer-Routiniers Klose und Toni fast nach Belieben. Wie hoch ihre Durchschlagskraft wirklich ist, wird wohl erst der Liga-Pokal am 21. Juli in Düsseldorf zeigen. Dann muss Klose ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Werder Bremen antreten. "Wir wollen im Ligapokal gewinnen, souverän auftreten und uns ersten Respekt verschaffen", kündigte Klose aber selbstbewusst an. Die jüngsten Werder-Sticheleien mochte er nicht mehr kommentieren, "denn ich bin jetzt bei Bayern München", sagte Klose: "Hier ist es sehr professionell, das war nicht immer so, wo ich gespielt habe."

So verschieden der ernst auftretende Klose und der sehr smarte Toni sind, eines haben sie auch außerhalb des Platzes gemeinsam: Die beiden Hotel-Schläfer suchen noch eine Bleibe in München. Während es nach Ansicht von Klose auf dem Land "genug Hütten gibt, wo ich einziehen kann", hat Toni schon etwas mitten im Herzen Münchens im Visier. Doch ausgerechnet der Frauenschwarm aus Italien muss noch auf grünes Licht seiner besseren Hälfte warten. "Meine Freundin kommt diese Woche nach München und wird dann entscheiden", erklärte der Italiener - und hat selbst dabei nur einen Wunsch: "Hauptsache, ein großer Fernseher ist drin."

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Christian Kunz/DPA

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