Großer Ärger für Lothar Matthäus: Weil er offenbar weder in Deutschland noch im Ausland über eine Postadresse verfügt, haben in den vergangenen Wochen mehrere Detektive in einem Zivilstreit mit einem Insolvenzverwalter regelrecht Jagd auf den Fußball-Rekordnationalspieler gemacht. Wie das Landgericht Wuppertal am Freitag mitteilte, muss sich Matthäus im Mai vor Gericht verantworten. Die Hintergründe des Zivilstreits wollte ein Gerichtssprecher aber noch nicht bekanntgeben.
Zuvor sollen laut Gericht mehrere Anfragen beim Einwohnermeldeamt München und private Zustellversuche erfolglos geblieben sein. Bis nach Israel soll nach ihm gesucht worden sein, wo er von 2008 bis 2009 als Trainer arbeitete. Dort habe ihn der Insolvenzverwalter aber nicht ausfindig machen können.
Detektive jagten nach ihm
Anschließend soll ein Gerichtsvollzieher nach Angaben des Gerichts versucht haben, Matthäus die Klage in der Münchner Allianz Arena zuzustellen, wo er als Zuschauer bei einem Bayern-Spiel vermutet wurde. Der Gerichtsvollzieher soll aber vom FC Bayern München Hausverbot erteilt bekommen haben. Danach habe der Insolvenzverwalter mehrmals Detektive in die Allianz Arena entsandt, um Matthäus die Klageschrift zu übergeben. So sollen am 19. November beim Spiel der Bayern gegen Borussia Dortmund mehrere Detektive erfolglos in der Tiefgarage des Stadions auf den Ex-Fußballer gewartet haben.
Auch drei Tage später beim Champions-League-Spiel der Bayern gegen Villareal hätten Detektive bereits an mehreren Zugängen zu der Tiefgarage auf Matthäus gelauert, den sie in einer VIP-Lounge vermuteten. Die Detektive hätten aber nur herausgefunden, dass der zuletzt vor allem durch sein turbulentes Privatleben in die Schlagzeilen geratene Matthäus sich in wechselnden Hotels im In- und Ausland aufhalte.
Matthäus-Berater verwundert
Matthäus-Berater Wim Vogel zeigte sich verwundert: Dass der Rekordnationalspieler nirgendwo gemeldet sein soll, halte er für "Quatsch": "Sein Erstwohnsitz ist in Budapest in Ungarn. Der Mann ist doch keiner, der sich versteckt." Der Insolvenzverwalter mache für eine Gesellschaft in Insolvenz "vermeintliche Ansprüche" geltend. Um welche Größenordnung es gehe, wisse er noch nicht, sagte Vogel. "Wir haben Akteneinsicht beantragt."