Anzeige
Anzeige

Abgebrochenes TV-Interview Toni Kroos legt nach: "Er hätte seine Antwort schon bekommen"

Toni Kroos Champions League Finale
Toni Kroos geht beim beim Schlusspfiff des Champions-League-Finales auf die Knie
© Catherine Ivill / Getty Images
Das Champions-League-Finale ist längst Geschichte, doch das verunglückte Interview von Toni Kroos nach Spielschluss schlägt weiter hohe Wellen. In seinem Podcast hat sich Kroos nun erneut zu Wort gemeldet und sein Verhalten gerechtfertigt.

Toni Kroos sieht im Abbruch seines Interviews von ZDF-Reporter Nils Kaben nach dem Gewinn der Champions League nichts Falsches. "Ich habe mich auch nur in dem Moment geärgert, ich habe mich auch mehr über ihn selbst geärgert. Aber direkt so dieses "Ja ich will hören, dass ihr unverdient gewonnen habt." Das ist mir scheißegal im Finale, das musst du gewinnen das Finale", sagte der Mittelfeldstratege von Real Madrid in der am Dienstagabend erscheinenden neuen Folge des gemeinsamen Podcasts "Einfach mal Luppen" mit seinem Bruder Felix.

Kroos hatte das Interview am Samstagabend nach dem 1:0-Sieg gegen den FC Liverpool abrupt beendet. "Du hattest 90 Minuten, dir vernünftige Fragen zu überlegen, und dann stellst du mir zwei so Scheißfragen", antwortete der Weltmeister von 2014 kurz nach der Partie. Gefragt worden war der 32-Jährige, ob es überraschend gewesen sei, dass Real im Endspiel im Pariser Stade de France so unter Druck geraten war.

"Wir hatten natürlich zwei, drei Druckphasen zu überstehen, aber da habe ich auch gesagt, das ist doch normal, was erwartest du. Dass wir Liverpool 90 Minuten dominieren? Das ist eine Weltklassemannschaft, die musst du halt schlagen, das haben wir gemacht", sagte Kroos.

Kaben hätte im Interview auch fragen können, "wie hast du das Spiel an sich gesehen? Da hätte ich nicht gesagt, wir haben sie an die Wand gespielt. Ich bin der Erste, der sagt, es ist ausgeglichen, vielleicht sogar ein paar mehr Chancen Liverpool. Aber wir haben es halt gewonnen, wie die letzten K.o.-Runden auch. Da hätte er seine Antwort schon bekommen", sagte Kroos.

Kaben hatte zuvor eingeräumt, dass er eine Frage "ganz klar" besser hätte formulieren können. "Kroos hätte die Frage auch als Vorlage dafür nutzen können, darauf hinzuweisen, dass Real sich schon durch den ganzen Wettbewerb immer in schwierigen Situationen gerettet hatte", sagte Kaben am Montag in einem Interview mit dem "Spiegel". Nach Rücksprache mit Kolleginnen und Kollegen sei man allerdings auch "ganz deutlich zu dem Schluss gekommen, dass man sich als Spieler so nicht benehmen sollte". Eine sachliche Frage zum Spielverlauf so ins Persönliche zu kippen, gehe nicht, so Kaben in dem Interview.

Er kenne Kroos anders, erwarte aber auch umgekehrt Respekt, sagte Kaben. "Bestenfalls ist es ein Missverständnis unter viel Adrenalin gewesen", erklärte der 54-Jährige weiter. Er rechnet nicht damit, dass der Zwischenfall weitere Folgen für das Verhältnis hat. "Ich glaube, dass Toni Kroos und ich drei Sätze darüber wechseln werden, wenn wir uns das nächste Mal begegnen. Und dann ist auch wieder gut."

kng DPA

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel