Trainerwechsel Kurt Jara wird "Roter Teufel"

Kurt Jara ist der Nachfolger von Erik Gerets beim 1. FC Kaiserslautern. Der Ex-Trainer des HSV soll den Abstieg der Pfälzer verhindern und erhält zunächst einen Halbjahresvertrag.

In einer Blitzaktion hat der 1. FC Kaiserslautern einen neuen Trainer verpflichtet, doch so schnell fand Kurt Jara den Weg zum Betzenberg nicht. Weniger als 20 Stunden nach der Entlassung von Erik Gerets hat der Fußball-Bundesligist aus der Pfalz bereits einen Nachfolger benannt. Der Österreicher Kurt Jara soll die "Roten Teufel" in den noch ausstehenden 16 Bundesliga- Partien vor dem drohenden zweiten Abstieg nach 1996 retten. "Jara erhält zunächst einen Vertrag bis zum 30. Juni 2004", sagte Jäggi. In den nächsten Wochen soll über eine langfristige Zusammenarbeit verhandelt werden.

«Es gab auch andere Kandidaten, doch schnell stellte sich Jara als unser Wunschtrainer heraus», meinte Jäggi. Der Tiroler soll auch bei einem Abstieg in der Pfalz bleiben. «Mit Jara gehe ich durchs Feuer», erklärte Jäggi, der beim Gang in die 2. Liga selbst auch auf der Kommandobrücke des pfälzischen Fußball-Flaggschiffs bleiben will.

"Ich bin überzeugt, dass wir den richtigen Mann in der jetzigen Situation verpflichtet haben", sagte Jäggi. Jaras Mission soll am Mittwoch beginnen, um 15.00 Uhr ist das erste Training mit der Mannschaft geplant. Als Assistenten bringt Jara seinen Landsmann Manfred Linzmaier mit in die Pfalz.

"Es stimmte nicht mehr in der Mannschaft"

Die auf Abstiegsplatz 16 abgerutschten Pfälzer hatten nach dem 1:2 zum Rückrunden-Beginn beim TSV 1860 München die Reißleine gezogen und den Belgier Gerets sowie Co-Trainer Reinhard Stumpf am Montagabend entlassen. «Nach München mussten wir einen Vollbremsung machen. Es stimmte nicht mehr zwischen Trainern und Mannschaft», sagte Jäggi. Vor allem das Verhältnis zum Co-Trainer Stumpf sei gestört gewesen. «Zudem wurden Spieler geholt, die nicht das brachten, was wir uns alle versprochen hatte», erklärte Jäggi auch Gerets’ verfehlte Einkaufspolitik zum Trennungsgrund.

Jara unter großem Zeitdruck

Vor rund zwei Wochen hatten Gerets und der Vorstand der Lauterer den drei Routiniers Steffen Freund, Markus Anfang und Ex-Kapitän Thomas Hengen den Laufpass gegeben. Nun muss Gerets-Nachfolger Jara mit einem eher bescheidenen Kader den Kampf gegen den Abstieg bestreiten. Richtung weisend könnte dabei bereits die Heimpartie an diesem Samstag gegen Tabellennachbarn 1. FC Köln (15. Platz) sein. "Jara besitzt hohen Fußball-Sachverstand. Es ist gut, dass er mit einem Heimspiel beginnen kann", hofft Jäggi auf die Trendwende.

Der 59fache ehemalige österreichische Nationalspieler, der in der Bundesliga für den MSV Duisburg und Schalke 04 spielte, war nach zweijähriger Tätigkeit am 22. Oktober 2003 beim Hamburger SV entlassen worden - nach einer 0:4-Schlappe beim 1. FC Kaiserslautern. In seiner Heimat führte Jara 2000 und 2001 den FC Tirol zum Landestitel. Mit dem HSV gelang dem 53-Jährigen mit dem vierten Platz die Teilnahme am UEFA-Cup, ehe nach dem Liga-Pokal-Gewinn eine Durststrecke die Entlassung Jaras heraufbeschwor.

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