Uli Hoeneß befürchtet wegen der Vorfälle beim Bundesliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach keine Strafe. "Selbstverständlich beziehe ich Stellung und dann wird die Sache im Sand verlaufen", sagte der Manager des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München der Tageszeitung "tz". Hoeneß war am Dienstag vom Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in einem Schreiben aufgefordert worden, zu seinem Verhalten nach der 0:2-Niederlage am vergangenen Samstag Stellung zu nehmen.
Nach der Partie in Gladbach, bei der Bayerns Lucio wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit die Rote Karte gesehen hatte, hatte Hoeneß hatte mit hochrotem Kopf im Kabinengang des Borussen-Parks gewütet. "Das ist der Hammer des Jahres. Das war gar nichts. Das ist ein Witz", schrie der Bayern-Manager nach dem Studium der TV-Bilder. Die zeigten, dass die Rote Karte gegen Lucio in der 54. Minute wegen Nachtretens gegen Borussen-Profi Vaclav Sverkos zweifelhaft war. " Darüber hinaus soll er Schiedsrichter Knut Kircher zwei Mal in dessen Kabine aufgesucht haben. Der Unparteiische hat dies in seinem Bericht vermerkt und damit den DFB auf den Plan gerufen.
Wut und Unmut rauslassen
Der Bayern-Manager betonte, er habe niemanden beleidigt, sondern sei nur laut geworden. "Ein Ansatz für eine Strafe ist das allerdings nicht. Das wäre ja lächerlich." Im DSF sagte Hoeneß: "Aber dass man mal seine Wut und seinen Unmut über eine solche Entscheidung rauslässt in einer entsprechend lauten Form - das muss drin sein, solange es nicht beleidigend ist."
Im Anschluss an die Antwort von Hoeneß entscheidet der Kontrollausschuss über eine mögliche Anklage gegen den Bayern-Manager, dem im Falle einer Verurteilung eine Geldstrafe oder Innenraumverbot drohen. Bereits am Montag war Lucio für die Tätlichkeit gegen Sverkos vom DFB-Sportgericht für ein Spiel gesperrt worden. Obwohl der Vorstandsvorsitzende der Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, im Vorfeld verkündet hatte, eine Strafe nicht zu akzeptieren, haben die Bayern die Sperre für den Brasilianer ohne Widerspruch hingenommen.