FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Einziger deutscher Schiedsrichter freut sich auf WM-Spiel

Alle auf den Kleinen - heißt es für Nigeria im WM-Schlager gegen den Mitfavoriten Argentinien. Doch Schiedsrichter Wolfgang Stark verspricht, dass die Afrikaner dem nur 1,69 Meter großen Weltfußballer Lionel Messi im Ellis Park von Johannesburg nicht ungestraft auf die Socken hauen dürfen.

Alle auf den Kleinen - heißt es für Nigeria im WM-Schlager gegen den Mitfavoriten Argentinien. Doch Schiedsrichter Wolfgang Stark verspricht, dass die Afrikaner dem nur 1,69 Meter großen Weltfußballer Lionel Messi im Ellis Park von Johannesburg nicht ungestraft auf die Socken hauen dürfen. "Joseph Blatter hat immer die Anweisung gegeben, dass wir die Regisseure des Spiels schützen sollen. Und Lionel Messi ist einer, wenn auch nicht der einzige", sagte der 40-Jährige aus Ergolding vor seiner WM- Premiere am Samstag (16.00 Uhr MESZ) der Nachrichtenagentur dpa.

"Jeder Spieler hat das Recht, geschützt zu werden. Das ist unsere Aufgabe", erklärte Stark. Für den einzigen deutschen Referee in Südafrika, der diese Woche vom DFB zum "Schiedsrichter des Jahres" gewählt wurde, ist die Partie "etwas ganz Besonderes". Das gilt natürlich auch für seine Assistenten Jan-Hendrik Salver (Stuttgart) und Mike Pickel (Mendig). "Bei diesem Spiel handelt es sich um die beiden Favoriten der Gruppe B. Argentinien ist eine Macht, und Nigeria wird von den Medien als Mitfavorit angesehen", meinte Stark. "Das ist eine große Herausforderung für uns und wird sicher eine interessante Begegnung."

Bayern Münchens Abwehrspieler Martin Demichelis freut sich jedenfalls, dass ein bekanntes Gesicht die Partie pfeift. "Mich beruhigt das, wir hoffen, dass er sich nicht irrt", sagte der Argentinier. Stark kennt viele der Protagonisten vom Samstag, "vor allem viele Argentinier, die in Europa spielen. Außerdem gibt es ja viele Nigerianer in der Premier League und in der Bundesliga. Wir sind jedenfalls bereit."

Der Niederbayer geht mit der Erfahrung von 28 Länderspielen, 54 Europacup- und 222 Bundesliga-Begegnungen in die WM. "Ich wünsche ihm, dass er in seinem ersten richtig großen Turnierspiel die Nervenstärke behält und das Spiel gewohnt sicher leitet", sagte Herbert Fandel. Der Vorsitzende der neuen Schiedsrichter-Kommission im DFB sieht in den etwa 78 000 Unparteiischen in Deutschland eine große Fangemeinde von Stark: "Ich glaube schon, dass die Mehrheit vor dem Fernseher sitzt und Wolfgang Stark die Daumen drückt. Die Schiedsrichterei ist schließlich eine große Familie."

Auf große Regeländerungen haben sich die 29 Unparteiischen in Südafrika nicht einstellen müssen. Lediglich bei der Ausführung von Elfmetern wurde festgelegt, dass der Schütze nach dem Anlauf nicht erst einen Schussversuch antäuschen darf. Außerdem sollen die Schiedsrichter von der FIFA-Kommission angewiesen worden sein, dass sie nicht auf einen beliebten Trick der Stürmer im Strafraum hereinfallen: Sich im Zweikampf beim Gegenspieler "einhaken", hinfallen und so möglicherweise einen Strafstoß schinden.

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Ulrike John und Marcello Androetto, DPA

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