Fußball-WM 2010 Deutschlands Gruppengegner mit Sorgen

Bei Ghana und Serbien, zwei der drei Gruppengegner Deutschlands bei der WM, herrscht derzeit Unruhe außerhalb des Fußballplatzes. Während Ghana mit dem Hotelquartier hadert, sucht Serbien noch nach einem geeigneten Spielfeld.

Hotel-Chaos, Aus für den Superstar, Spieleraufstand: Der deutsche Gruppengegner Ghana taumelt der Fußball-Weltmeisterschaft entgegen und will dennoch Geschichte schreiben. Trotz der Organisationspannen träumt die Mannschaft in ihrem neuen Fünf-Sterne-Hotel im Zockerparadies Sun City vom Einzug ins Finale.

Der überstürzte Umzug aus dem "ärmlichen" Roode Vallei Lodge Hotel soll die Black Stars nicht aufhalten. "Die Erwartungen sind haushoch, aber wir werden sie erfüllen. Wir wollen die Gruppenphase überstehen und dann das Halbfinale erreichen oder sogar noch weiter kommen", sagte Mittelfeldspieler Sulley Muntari von Inter Mailand.

Am Donnerstag hatten die Verantwortlichen aber erst einmal genug damit zu tun, die massive Störung der Vorbereitung auf das Auftaktspiel gegen Serbien am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und Sky live) in Pretoria kleinzureden. Pressesprecher Randy Abbey sprach weiter von ungelösten technischen Fragen als Grund, obwohl längst duchgesickert war, dass ein von Kapitän Stephen Appiah angeführter Spieleraufstand zum Quartierwechsel nach nur zwei Nächten geführt hatte.

Ghanas Hotelauswahl ausbaufähig

"Wir waren unzufrieden. Alle Spieler haben sich über die miserable Ausstattung beschwert", sagte Torhüter Richard Kingston und verteidigte den hektischen Umzug. "Wir benötigen eine richtige Einstellung im Kopf und die richtige Mentalität, damit der WM-Start positiv verläuft. Die Entscheidung war richtig."

Ganz anderer Meinung sind dagegen die ghanaischen Sportjournalisten vor Ort, die nun auf eigene Kosten von Johannesburg nach Rustenburg ziehen müssen. Stornierungen sind unmöglich, ein weiteres Hotel muss bezahlt werden. Einige empörte Stimmen waren rund um die Trainingseinheiten zu hören. Es war nicht der erste Wechsel der Ghanaer: Der nationale Fußball-Verband hatte sich bereits für Nelspruit entschieden, ehe die Regierung doch die Roode Vallei Lodge buchte.

Nationaltrainer Milovan Rajevac legt eine fast schon afrikanische Gelassenheit an den Tag. Ob Chaos oder das WM-Aus seines Superstars Michael Essien (FC Chelsea): Er ist nicht aus der Ruhe zu bringen. "Wir werden eine Mischung aus jugendlichem Esprit und Erfahrung sehen", erklärte der 56-Jährige. Auch die unausweichliche Frage, ob er als Serbe nicht zwischen den Stühlen sitze, konterte er lässig: "Ich bin nicht hier, um die Spiele zu verkaufen. Wir wollen den Erfolg."

Am Donnerstag erreichte Rajevac eine gute Nachricht: Spielmacher Kwadwo Asamoah meldete sich einsatzbereit. "Ich werde rechtzeitig fit", sagte der 21-Jährige von Udinese Calcio. Zweiter Gegner der Ghanaer ist am 19. Juni Australien, am 23. Juni folgt das Duell mit Deutschland.

Serbien mit Trainingsplatz-Fluch

Serbien, ebenfalls Gruppengegner Deutschlands, hat nach langer Suche endlich einen neuen Trainingsplatz gefunden, der seinen hohen Ansprüchen genügt. Nachdem die "weißen Adler" den vom Fußball-Weltverband FIFA ursprünglich vorgesehenen Rasen ebenso als untauglich einstuften wie den ersten Ersatzplatz, wird das Team von Trainer Radomir Antic jetzt im Rand-Stadion in Johannesburg üben.

Das größte Problem ist nunmehr gelöst, die Konzentration gilt jetzt dem ersten Spiel gegen Ghana am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und Sky live) in Pretoria. "Das ist für uns wie ein kleines Finale", sagte Offensivspieler Milos Krasic am Donnerstag: "Ghana ist ein schwerer Gegner, und das erste Spiel immer sehr wichtig. Aber wir haben die bessere Mannschaft und werden sie schlagen."

SID
SID/dab

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