WM 2022 Chance vertan: Hoeneß greift DFB in "One Love"-Debatte an

Wirft dem DFB und den Spielern fehlende Konsequenz vor: Uli Hoeneß
Wirft dem DFB und den Spielern fehlende Konsequenz vor: Uli Hoeneß
© Sven Hoppe / DPA
Sehen Sie im Video: Uli Hoeneß kritisiert bei "RTL Direkt" DFB und Fifa-Boss Infantino.




Uli Hoeneß hat dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) in der Auseinandersetzung mit der Fifa fehlenden Mut vorgeworfen. "Sie haben nicht den Mut gehabt, der Fifa die Stirn zu zeigen. Das wäre dringend notwendig gewesen, denn für mich ist Gianni Infantino eine große Katastrophe für den Weltfußball", sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern "RTL Direkt" und dem "RTL Nachtjournal spezial". Es sei "eine wunderbare Chance gewesen, ihm zu zeigen: Bis hierher und nicht weiter", sagte Hoeneß. Diese habe der DFB leider vertan.
Die Fifa hatte bei der Weltmeisterschaft in Katar die "One Love"-Kapitänsbinde von Nationaltorwart Manuel Neuer und sechs weiteren europäischen Mannschaftskapitänen verboten. Neuer trug stattdessen gegen Japan die von der Fifa vorgegebene "No Discrimination"-Binde, die gegen Diskriminierung jeder Art stehen soll. Der Weltverband hatte sportliche Sanktionen angedroht für den Fall, dass die mehrfarbige "One Love"-Kapitänsbinde bei den WM-Spielen doch getragen wird. 

Hoeneß fordert vom DFB mehr Entschlossenheit


Hoeneß hätte sich von der DFB-Spitze mehr Entschlossenheit gewünscht. "Sie hat sich zu weit aus dem Fenster gelehnt mit der Ankündigung konsequent zu sein, das Thema konsequent durchzuziehen. Und das haben sie am Ende nicht gemacht", bemängelte Hoeneß. Die DFB-Profis hatten sich beim Mannschaftsfoto vor dem 1:2 gegen Japan am Mittwoch unmittelbar vor dem Anpfiff als Reaktion auf das Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten.
Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß hat sich in die Debatte um die "One Love"-Binde eingeschaltet. Der 70-Jährige kritisiert das Einknicken des DFB vor der Fifa und sorgt sich auch um die Zukunft des Fußballs.

Uli Hoeneß hat dem Deutschen Fußball-Bund in der Auseinandersetzung mit der Fifa fehlenden Mut vorgeworfen. "Sie haben nicht den Mut gehabt, der Fifa die Stirn zu zeigen. Das wäre dringend notwendig gewesen, denn für mich ist Gianni Infantino eine große Katastrophe für den Weltfußball", sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern "RTL Direkt" und dem "RTL Nachtjournal spezial". Es sei "eine wunderbare Chance gewesen, ihm zu zeigen: Bis hierher und nicht weiter", sagte Hoeneß. Diese habe der DFB leider vertan.

Die Fifa hatte bei der Weltmeisterschaft in Katar die "One Love"-Kapitänsbinde von Nationaltorwart Manuel Neuer und sechs weiteren europäischen Mannschaftskapitänen verboten. Neuer trug stattdessen gegen Japan die von der Fifa vorgegebene "No Discrimination"-Binde, die gegen Diskriminierung jeder Art stehen soll. Der Weltverband hatte sportliche Sanktionen angedroht für den Fall, dass die mehrfarbige "One Love"-Kapitänsbinde bei den WM-Spielen doch getragen wird. 

Hoeneß hätte sich von der DFB-Spitze mehr Entschlossenheit gewünscht. "Sie hat sich zu weit aus dem Fenster gelehnt mit der Ankündigung konsequent zu sein, das Thema konsequent durchzuziehen. Und das haben sie am Ende nicht gemacht", bemängelte Hoeneß. Die DFB-Profis hatten sich beim Mannschaftsfoto vor dem 1:2 gegen Japan am Mittwoch unmittelbar vor dem Anpfiff als Reaktion auf das Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten.

Uli Hoeneß: Katar WM hat negative Auswirkungen auf den Fußball

Der ehemalige Bayern-Boss hatte bereits am Mittwoch seine Befürchtungen zum Ausdruck gebracht, dass die Weltmeisterschaft in Katar schon wenige Tage nach dem Start des Turniers einen negativen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Fußballs hat. "Die WM, wie sie sich derzeit darstellt, wird auf jeden Fall kein Erfolg sein, das ist jetzt schon klar, und sie wird dem Fußball insgesamt auf jeden Fall schaden", sagte Hoeneß "RTL Direkt" und dem "RTL Nachtjournal spezial". 

Der 70-Jährige befürchtet vor allem, dass das geringe Interesse der Fans an dem Turnier in Katar dafür sorgen könnte, dass die Begeisterung für den Fußball insgesamt abnimmt. "Wenn sie die Einschaltquoten anschauen, wenn Sie die Begeisterung der Leute für diese WM sehen, ist der Schaden schon erkennbar", sagte der 70-Jährige. Die Einschaltquoten bei den Übertragungen des Turniers waren in den ersten Tagen deutlich geringer als vor vier Jahren bei der WM in Russland. Auch sind weniger Fans aus Deutschland beim Turnier dabei.

Nach Meinung von Hoeneß sind ein Boykott oder eine vorzeitige Abreise vom Turnier trotz der anhaltenden Kritik an Gastgeber Katar der falsche Weg. "Jahrelang hatte man Zeit genug, die Dinge anzusprechen und die entsprechende Macht auszuüben. Ich glaube, die europäischen Verbände haben überhaupt noch nicht erkannt, welche Macht sie wirklich haben", sagte er. Katar werden unter anderem Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

DPA
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