Überhöhte Geschwindigkeit in der Boxengasse hat Bernd Schneider den zweiten Saison-Sieg beim Deutschen Tourenwagen Masters gekostet. Zwei Wochen nach seinem Auftakterfolg in Hockenheim steuerte der 38 Jahre alte Saarländer am Sonntag auf dem Adria-Ring bei Venedig im zweiten der zehn Saison-Rennen in souveräner Manier auf Erfolgskurs, ehe er von den Rennkommissaren bestraft wurde. Trotz des Missgeschicks ihres Starlenkers hielten die "Silberpfeile" am Sonntag den Konkurrenten Audi einmal mehr in Schach: Alzen-Ersatz Christijan Albers fuhr zum ersten Mal in seiner Karriere in der DTM ganz nach vorne und sagte: "Das war meine größte Leistung. Ich bin total glücklich."
Audi in der Verfolger-Rolle
Die Audi-Piloten Mattias Ekström und Titelverteidiger Laurent Aiello belegten nach den 47 Runden auf der neuen Rennstrecke die Plätze zwei und drei. Die beiden "Ingolstädter" überholten den Schweizer Marcel Fässler kurz vor Ende des Rennens durch ein spektakuläres Manöver. Schneider beendete seine Aufholjagd als Sechster und lag lediglich 11,253 Sekunden hinter dem Sieger zurück. "Das ist tragisch für Bernd", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Schneider war beim ersten Boxenstopp fünf Kilometer zu schnell gewesen.
"Drive-Through-Strafe"
Als erster der Favoriten war Schneider an die Box gekommen und legte auf den ersten Blick einen blitzsauberen Halt hin. Als alle Teams den ersten ihrer beiden Pflichtstopps hinter sich gebracht hatten, lag der von Startplatz zwei gestartete dreimalige DTM- Champion an der Spitze des Feldes. Doch über die Führung durfte er sich nicht lange freuen. Denn wenig später wurde gegen den 38- Jährigen genau wie gegen seinen Teamkollegen Jean Alesi die Drive-Through-Strafe verhängt.
Schneider "Wiederholungstäter"
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug auf dem Mercedes- Kommandostand rätselte derweil über die Gründe für die Strafaktion: "Das verstehe ich nicht."
Schon in der vergangenen Saison beim Rennen in Dunington Park war Schneider wegen überhöhter Geschwindigkeit in der Boxengasse bestraft worden. Später stellte sich dann heraus, dass die Rennleitung die Geschwindigkeit falsch gemessen hatte. "Diesmal sind wir zu 99,9 Prozent sicher", sagte Rennkommissar Roland Bruynseraede. Von den Teams gab es nach Rennende denn auch keine Proteste mehr.
Für die 126,994 Kilometer benötigte Albers 56:00,584 Minuten. Als bester Opel-Fahrer beendete der Brite Peter Dumbreck das Rennen als Sechster. Vor dem nächsten Rennen am 25. Mai auf dem Nürburgring muss sich "DTM-Schumi" Schneider mit 18 Punkten die Spitze in der Gesamtwertung mit Albers teilen. Dritter ist Fässler (13) vor Aiello (12).
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
1 | Marcel Fässler | SUI | AMG Mercedes | 0:01:12.173 |
2 | Bernd Schneider | GER | Vodafone / ExpressService AMG Mercedes | 0:01:12.179 |
3 | Mattias Ekström | SWE | Playstation2 Red Bull Abt Audi | 0:01:12.269 |
4 | Christijan Albers | NED | Vodafone / ExpressService AMG Mercedes | 0:01:12.512 |
5 | Peter Dumbreck | SCO | Team Phoenix | 0:01:12.667 |
6 | Martin Tomczyk | GER | Audi Junior Team | 0:01:12.695 |
7 | Alain Menu | SUI | Team Holzer | 0:01:12.707 |
8 | Joachim Winkelhock | GER | Euroteam | 0:01:12.800 |
9 | Karl Wendlinger | AUT | Playstation2 Red Bull Abt Audi | 0:01:13.604 |
10 | Jean Alesi | FRA | AMG Mercedes | |
11 | Laurent Aiello | FRA | Hasseröder Abt Audi | 0:01:13.053 |
12 | Jeroen Bleekemolen | NED | Euroteam | 0:01:13.092 |
13 | Thomas Jäger | GER | Team Persson | 0:01:13.198 |
14 | Patrick Huisman | NED | Team Rosberg | 0:01:13.209 |
15 | Christian Abt | GER | Hasseröder Abt Audi | 0:01:13.225 |
16 | Timo Scheider | GER | Team Phoenix | 0:01:13.239 |
17 | Manuel Reuter | GER | Team Holzer | 0:01:13.465 |
18 | Peter Terting | GER | Audi Junior Team | 0:01:13.720 |
19 | Stefan Mücke | GER | Team Rosberg | 0:01:13.730 |
20 | Katsutomo Kaneishi | JPN | Team Persson | 0:01:13.779 |
21 | Bernd Mayländer | GER | Team Persson |