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Eishockey-WM Toptalent Moritz Seider brutal gefoult - "Man muss die Spieler schützen, um Gottes Willen"

Moritz Seider liegt benommen nach einem Foul auf dem Eis
Die Szene, die für Aufregung sorgte: Der 18-jährige Moritz Seider liegt benommen auf dem Eis, nachdem er wegen eines überharten Checks des slowakischen Verteidigers Nagy mit dem Kopf gegen die Plexiglasscheibe gekracht war.
© Joe Klamar / AFP
Für das deutsche Eishockeyteam läuft es bei der WM glatt. Trotzdem herrscht nach dem Sieg über Gastgeber Slowakei blankes Entsetzen. Der Grund: Das furchtbare Foul am 18-jährigen Verteidiger Moritz Seider.

Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm hat fassungslos auf die geringe Bestrafung des Fouls an Verteidiger-Toptalent Moritz Seider reagiert. "Er ist verletzt. Der Kerl liegt ja fast bewusstlos auf dem Eis. Man muss die Spieler schützen, um Gottes Willen, jetzt ist es Zeit wirklich", sagte der 41 Jahre alte Finne nach dem dramatischen 3:2 (0:0, 1:2, 2:0) Deutschlands am Mittwochabend gegen WM-Gastgeber Slowakei. "Da kann alles passieren bei so was. Wenn das nicht eine Fünf-Minuten-Strafe ist, was ist das dann?"

Der 18 Jahre alte Seider vom deutschen Meister Adler Mannheim war im Schlussdrittel von hinten gegen die Bande gecheckt worden und musste benommen vom Eis geführt werden. Sein slowakischer Gegenspieler Ladislav Nagy hatte aber nur eine kleine Zwei-Minuten-Strafe dafür bekommen. "Da wird ein 18-jähriger Junge von hinten komplett in die Bande reingefahren. Meiner Meinung nach sind das fünf Minuten", schimpfte auch Kapitän Moritz Müller. 

Moritz Seider steht vor NHL-Karriere

Seider, der als künftiger NHL-Profi gehandelt wird, war bester deutscher Verteidiger im bisherigen Turnierverlauf. Zuvor hatte sich schon NHL-Torhüter Philipp Grubauer verletzt. Seider gehe es aktuell "okay", er werde noch eingehend untersucht, teilte der Deutsche Eishockey-Bund nach der fast sicheren Viertelfinal-Qualifikation mit.

Auch bei Grubauer, der wegen muskulärer Probleme passen musste, sollen weitere Untersuchungen Aufschluss über einen Einsatz im nächsten WM-Spiel gegen Kanada am Samstag (16.15 Uhr/Sport1 und DAZN) geben. "Er hat noch Untersuchungen morgen, dann wissen wir mehr. Ich hoffe, dass er spielen kann", sagte Söderholm.

Stärkster WM-Start seit 89 Jahren

Nach vier Siegen aus vier Spielen ist Deutschland mit zwölf Punkten Erster der Vorrundengruppe. Damit hat der Silbermedaillengewinner von Pjöngjang die vorzeitig die Olympia-Qualifikation geschafft. Mit vier Siegen war ein deutsches Team zuletzt vor 89 Jahren in eine WM gestartet. Mit Kanada, USA und Finnland kommen jetzt allerdings erst die Gegner aus den führenden Eishockeynationen.

dho DPA

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