Nowitzki und Co. White men can jump

Zwei Spiele, zwei Siege: Deutschlands Riesen haben bei der Basketball-WM in Japan einen Traumstart hingelegt. Einen Tag nach dem glanzlosen Auftakterfolg gegen Japan zeigte das Team um Superstar Dirk Nowitzki gegen Neuseeland ansteigende Form.

"Mit diesen zwei Siegen haben wir eine wichtige Duftmarke bei der WM gesetzt und einen großen Schritt Richtung Achtelfinale getan. Jetzt muss schon eine Menge passieren, wenn wir nicht unter die ersten Vier unserer Gruppe kommen sollten", zog der sichtlich erleichterte Bundestrainer Dirk Bauermann zufrieden Zwischenbilanz. Bereits an diesem Montag (09.00/DSF) kommt es zum vermeintlichen Endspiel um den Gruppensieg gegen den WM-Mitfavoriten Spanien. Bauermann will dies nicht ganz so sehen. "Die Entscheidung fällt nicht in diesem Spiel. Da reden auch die starken Angolaner ein wichtiges Wörtchen mit."

Der starken Mannschaftsleistung seiner Schützlinge zollte der 48-jährige Coach höchstes Lob. "Besser als in der ersten Halbzeit kann man nicht spielen. Die wichtigste Erkenntnis für mich war, dass es ein Sieg der Mannschaft war", meinte Bauermann. Er spielte damit auf die verhaltene Rolle des NBA-Superstars Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks an, der mit 11 Punkten nur drittbester Werfer hinter dem Berliner Demond Greene (18) und dem Bamberger Robert Garrett (14) war. Dieses in glänzender Wurflaune befindliche Duo aus der früheren Würzburger Basketball-Clique um Nowitzki steuerte jeweils vier der insgesamt 16 erfolgreichen Drei-Punkte-Würfe bei.

"Wir können Spanien schlagen"

Damit pulverisierten die traumhaft treffenden Deutschen die hilflose Deckung der Ozeanier. Der WM-Vierte stieß zudem auf eine bärenstarke deutsche Deckung, die im zweiten Viertel nur sechs gegnerische Punkte zuließ. Dass der im Abschluss glücklose Nowitzki, der nur mit 3 von 13 Würfen aus dem Feld heraus traf, sich ganz in den Dienst der Mannschaft stellte, respektierte Bauermann sehr. "Er hat super gepasst und gezeigt, dass er seinen Mitspielern vertraut. Diese haben ihm das Vertrauen zurückgezahlt. Deutschland ist eben nicht Schneewittchen und die sieben Zwerge."

Iberer brennen auf EM-Revanche

Der NBA-Superstar war selbstkritisch ("Ich habe meinen Rhythmus nicht gefunden"), stellte aber vorwiegend das Positive des Sieges heraus: "Super, wie wir in der Defensive gearbeitet haben. Das war ein Sieg des ganzen Teams. Wichtig ist zu gewinnen und nicht, wer die meisten Punkte macht." Gegen die bisher überzeugenden Spanier erwartet Bauermann wieder den "alten" Dirk Nowitzki und glaubt fest an eine Siegchance. "Auch wenn sie für mich ein Medaillenkandidat sind, sogar auf Gold, können wir sie schlagen, wenn wir mit der gleichen Intensität wie gegen Neuseeland spielen." Deren US-Coach Tab Baldwin traut den Deutschen noch viel zu: "Sie werden bei diesem Turnier noch sehr weit kommen."

Die Iberer haben mit den Deutschen noch die Rechnung des bei der EM 2005 in Belgrad verlorenen Halbfinales offen. Damals fehlte ihnen ihr NBA-Star Pau Gasol von den Memphis Grizzlies, dessen Duell mit seinem NBA-Kollegen Nowitzki spielentscheidend werden kann. Doch der spielt die Brisanz herunter. Nowitzki: "Das wird kein Duell Gasol gegen Nowitzki, sondern Deutschland gegen Spanien."

DPA/kbe

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