Manche Gründer holen sich in der "Höhle der Löwen" den Deal ihres Lebens, andere nur einen Satz warme Ohren. In der aktuellen Ausgabe sind zwei Kunstfreunde Zielscheibe schonungsloser Löwen-Kritik. Dabei sind die Gründer der App "Wydr" doch mit so einem schönen Gedanken angetreten: die Kunst rausholen aus der elitären Welt der Galerien und dem gemeinen Kunstbanausen zugänglich machen. Nach dem Tinder-Wischprinzip können Kunstwerke von unbekannten Künstlern in "gefällt mir" und "gefällt mir nicht" einsortiert und anschließend direkt erworben werden.
Doch die Löwen überzeugt weder das Konzept, noch die bislang mickrigen Umsätze. Vor allem Carsten Maschmeyer, sonst eher bemüht, sich von der sanften Seite zu zeigen, lässt den Bad Boy raushängen. "Ihre Bewertung ist im Verhältnis zum Umsatz anmaßend. Beruflicher Leistungsnachweis im Kunstbereich ein Nichts", knurrt Maschmeyer den armen Wydr-Machern entgegen. Kurz gesagt: "Ist ne Frechheit." Da auch die übrigen Löwen wenig begeistert sind, ziehen die beiden Gründer - samt ihres Angebots von 20 Prozent der Firmenanteile für 249.999 Euro - ordentlich zusammengefaltet von dannen.
Künstlicher Regen in der "Höhle der Löwen"
Wärmer ums Herz wird's Löwen und Zuschauern dagegen beim Auftritt der Bastelfirma "Der kleine Knick", die zur emotionalen Unterstützung drei süße Kinder aufmarschieren lassen. Solch schöne Schultüten haben Mama Williams und Mama Wöhrl noch nicht gesehen, doch investieren wollen sie ebenso wenig wie die männlichen Löwen der Runde.
Das gleiche Schicksal - viel Lob, aber keinen Deal - ereilt die Effektmaschine "Fairy Snow", die auf Knopfdruck Kunstschnee, Konfetti oder künstlichen Regen von der Decke rieseln lässt. Immerhin zeigen die Löwen sich zuversichtlich, dass die patentierte Rieselmaschine auch ohne Löwen-Power ihren Weg auf Theaterbühnen und in Discotheken machen wird.
Deals gibt es auch diese Woche: Ralf Dümmel hofft, in "Rokitta's Rostschreck" - einem Anti-Rostmagneten für die Spülmaschine - eine neue Abflussfee gefunden zu haben und steigt für 100.000 Euro mit 35 Prozent ein. Dagmar Wöhrl dagegen - selbst Betreiberin zahlreicher Modehäuser - kann das dynamische Quartett der Sportbekleidungsmarke "Morotai" für sich gewinnen und schlägt mit ihrem Angebot von 100.000 Euro für 20 Prozent der Firma den ebenfalls interessierten Dümmel aus dem Feld.

Thelens erfolgreiche Flüsteroffensive
Und zum Schluss tuscheln sich noch Judith Williams und Frank Thelen zum Deal mit der Porridge-Firma "3 Bears". Das britisch-deutsche Gründer- und Liebesduo will das in England hochbeliebte Haferfrühstück in Deutschland groß rausbringen. Frank Thelen wittert seinen nächsten Food-Deal, hätte aber gerne Homeshopping-Frontfrau Judith Williams an seiner Seite. "Bist du interessiert?", flüstert er seiner Sitznachbarin zu. "Ich glaube nicht", tuschelt die zurück. Doch während die übrigen Löwen ihre höflichen Absagen formulieren, flüstert Frank Thelen solange auf seine Sitznachbarin ein, bis die ihre Meinung ändert. Gemeinsam steigen sie ins Porridge-Geschäft ein.
Da hat auch Maschmeyer sein Löwen-Schnurren wiedergefunden. "Vom Brexit zum Breakfast", witzelt er seinen Mitlöwen in gewohnter Wortakrobatik herüber. Beziehungsweise: Friede, Freude, Haferschleim.
Kerniger Porridge oder nur Haferschleim? Wir haben 3Bears ausprobiert

