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"Die Höhle der Löwen" Knödel oder Klobürsten? Hauptsache Ralf Dümmel!

Höhle der Löwen: Nils Glagau und die anderen Löwen testen Semmelknödel im Glas
Investor Nils Glagau und die anderen "Löwen" nehmen die Semmelknödel im Glas von "Knödelkult" genau unter die Lupe
© TVNOW/Bernd-Michael Maurer
Ohne Ralf Dümmel würde in der "Höhle der Löwen" der Rubel nicht rollen. Auch in der siebten Folge öffnete der Hamburger Unternehmer sein Portemonnaie für alles, was ins Regal passt. Sein schmackhaftester Coup: Knödel im Glas.

Wenn jemand wissen muss, wie echte Knödel schmecken, dann Georg Kofler. Der gebürtige Südtiroler ist im Traditionsland der runden Ballen groß geworden. Doch Knödel im Glas von "Knödelkult"? Nichts für den ehemaligen ProSieben-Chef. "Das hat mit Knödeln nichts zu tun", knurrte er und war sich in seinem kritischen Urteil mit der Mehrheit der Juroren einig. Judith Williams fand die durchaus eigenwilligen Knödel-Kreationen eines Konstanzer Food-Startups "zu brotig", Dagmar Wöhrl "zu schwer". Hatte es sich für "Knödelkult" (der stern hat die Knödel getestet) also in kürzester Zeit ausgeknödelt in der "Höhle der Löwen"?

Aber nein. Ralf Dümmel war ja noch da. Und dem schmeckte es ausgezeichnet. Schwer im Magen lag ihm nur die stolze Firmenbewertung von über zwei Millionen Euro – und ein etwas dubioses Finanzkonstrukt mit "geparkten" 25 Prozent Anteilen eines ausgeschiedenen Mitgründers. Dümmel knallhart: "Ich kriege 15 Prozent, und wenn ich euch 5.000 Filialen organisiert habe, habe ich die 25." Ende der Durchsage. Dem Unternehmer-Duo blieb nur ein müdes Abnicken des Angebots nach einem zermürbenden Pitch.

Freundliches Haifisch-Lächeln von Judith Williams

Auch Judith Williams, die "Beauty-Queen", erwies sich einmal mehr als listige wie gnadenlose Verhandlerin. Das bekamen die beiden Gründer von "So Rose" zu spüren, einem Gesichtstoner aus naturreinem Rosenwasser, den das Paar – wie noch weitere asiatische Naturkosmetika – in seinem eigenen Onlineshop vertreibt. Williams lauerte zunächst im Hintergrund, während ihre Jurykollegen dem Rosenöl und seinen Erfindern eine Breitseite nach der anderen verpassten.

Carsten Maschmeyer stieß die enorme Marge auf. 39 Euro kostet eine Flasche bei einem Herstellungspreis von 2,40 Euro. "Faktor 16", meckerte  Maschmeyer, "habe ich hier noch nie gehört." Ralf Dümmel kritisierte die noch fehlenden dermatologischen Tests, ohne die man überhaupt keine Werbeaussagen treffen könne. Und Nils Glagau resümierte schmallippig: "Mich überzeugt euer Brand überhaupt nicht."

Dann schmeichelte sich Williams nach vorne mit ihrem freundlichen Haifisch-Lächeln. Auch sie mahnte die fehlenden Studien an, betonte aber, dass große Margen im Kosmetikbereich nötig seien, um genau solche Studien durchführen zu können – und kam zum Geschäft. "Ich werde Ihnen ein etwas anderes Angebot machen", sagte sie. Die Gründer waren baff und das zu Recht. Denn die Investorin kaufte sich nicht nur in das Produkt ein, sondern in den ganzen Shop und machte sich zur dritten Partnerin. Dafür erntete sie viel Anerkennung bei den anderen Löwen.

"So lange haben die gebraucht, um Elektroautos zu konzipieren"

Keinen Deal gab es für "Straffr", ein smartes Fitnessband mit Sensor – der Jury war die Gewinnzone noch zu weit weg. Auch die Bodyscanning-App "presize.ai" von zwei Tech-Überfliegern aus München schrammte nur haarscharf an einer Nullrunde vorbei. Ziel der Gründer ist es, die exorbitante Retouren-Quote im Onlinehandel zu reduzieren. Das Problem auch hier: mit fast sechs Millionen Euro ein Firmenwert, der sich gewaschen hatte. Maschmeyer: "Ich mag euch. Ich wäre gerne euer Mentor. Aber bei der Bewertung, Jungs, da bin ich raus. Es sei denn, wir können darüber reden." Konnten sie. Der Großinvestor schoss 650.000 Euro in die App und erhielt dafür 15 Prozent am Unternehmen.

"Die Höhle der Löwen" ist eine der erfolgreichsten Finanzshows der Welt.

Nicht weniger als eine "Revolution des Alltäglichen" versprachen zwei Brüder mit ihrem Produkt. "Loomaid" bringt die Klobüste ihrer Meinung nach auf ein neues Level – mit wasser- und schmutzabweisenden Silikonlamellen und einem ansprechenden Design. Und die Investoren? "Klobürsten interessieren mich nicht", teilte Judith Williams leicht angewidert mit. Nico Rosberg ging es ähnlich: "Ihr habt in mir einen neuen Kunden gefunden, aber ich kann mich für Klobürsten einfach nicht begeistern."

Für Carsten Maschmeyer dauerte der Entwicklungsprozess von "Loomaid" zu lange, immerhin stolze zehn Jahre. "So lange haben die gebraucht, um Elektroautos zu konzipieren." Ralf Dümmel hingegen sah einen "riesigen Markt" für die Plastikbürste. Das Schneckentempo der beiden Erfinder – für Mister Regal kein Problem: "Den Turbo kann man auch später zünden."

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