Der Vater ist Tierarzt, der Sohn Software-Entwickler – gemeinsam haben sie das Start-up AnimalChat gegründet. Der Messenger-Dienst für Tierbesitzer, die unkompliziert Hilfe suchen und unnötige Praxisbesuche beim Tierarzt vermeiden wollen, kam in der "Höhle der Löwen" gut an. Doch der Deal, den Investor Carsten Maschmeyer mit den Gründern in der Show geschlossen hat, ist im Nachgang geplatzt. Das bestätigten die Gründer den Portalen Wirtschaftswoche und Gründerszene.
In der Sendung hatte Maschmeyer ein Investment in Höhe von 250.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile versprochen und sich begeistert von der Geschäftsidee gezeigt. "Um ein Unternehmen aufzubauen, braucht man Vitamin B. Ich biete euch was besseres: Vitamin M. Maschmeyer", erklärt er den Gründern die eigenen Vorzüge. "Ich bin genau das, was euch fehlt."
"Die Höhle der Löwen"-Deal kommt nicht zustande
Doch das sahen die Gründer im Nachgang der Show offenbar anders. "Im Verhandlungsprozess nach der Aufzeichnung im Februar ist klar geworden, dass wir unterschiedliche Vorstellungen haben. Daraufhin haben wir gemeinsam entschieden, den Weg nicht zusammen zu gehen", sagt Gründer Sebastian Wilkes der Wirtschaftswoche. Sein Vater und Businesspartner Heinrich Wilkes ergänzt: "Das Team um Herrn Maschmeyer hatte andere Ziele und Ideen. Darin haben wir uns in der damaligen Unternehmensphase nicht wiedergefunden."
AnimalChat ist eine Messenger-App zur Kommunikation zwischen Tierhaltern und Tierärzten. Als Alternative zum Praxisbesuch ist auch eine Videochatfunktion und eine Zahlungslösung integriert. Zum Zeitpunkt der Aufzeichnung des "Höhle der Löwen"-Auftritts hatte AnimalChat allerdings erst zwei Kunden. Investor Maschmeyer sollte daher neben Geld eigentlich auch sein Vertriebs-Knowhow einbringen.
Mittlerweile habe man ein Team aufgebaut, das bei Softwareentwicklung, Marketing und Vertrieb helfe, sagt Sebastian Wilkes. Genaue Kundenzahlen nennen die Gründer nicht. Auf der Homepage sind sieben Tierarztpraxen und ähnliche Unternehmen genannt, die die App nutzen sowie ein halbes Duzend weitere Unterstützer und Kooperationspartner.