Barfußschuhe für Erwachsene sind bereits seit Längerem im Trend: Sie besitzen eine flache Sohle, die besonders flexibel ist und ohne Dämpfung auskommt. Durch die besondere Bauart soll die Fußmuskulatur trainiert, Sehnen und Bänder gestärkt werden. Die dünne Sohle verspricht außerdem ein natürliches Laufgefühl, ähnlich dem von Barfuß-Laufen.
In "Die Höhle der Löwen" präsentiert das Ehepaar Brigitte und Thorsten Weiß nun das Pendant für Kinder: Filii-Barefoot. Mit ihrem Produkt soll der natürliche Gang des Kindes erhalten bleiben. Außerdem sollen die Barfußschuhe Muskeln und Sehnen in ihrem Aufbau unterstützen. Ziemlich große Versprechen. Wir haben deshalb bei einem Experten angefragt, wie sinnvoll das Produkt tatsächlich ist.
Barfußschuhe können Plattfüßen vorbeugen
Kay Niemier arbeitet im Hamburger Rückenzentrum am Michel und kennt das Produkt selbst nicht. Grundsätzlich hält er Barfußschuhe aber für sinnvoll: "Unsere Füße haben Gewölbe, die von Muskeln gehalten werden und unsere Last effektiv abfedern." Unpassendes Schuhwerk und Einlagen würden jedoch zu einer Schwächung dieser Muskulatur führen – was langfristig Folgen haben kann: Senk-, Spreiz- und Plattfüße oder sogar Ballenzehen. Barfußschuhe könnten diesen Problemen vorbeugen, da sie die Muskulatur trainieren.
Der Experte betont jedoch, dass Barfußlaufen grundsätzlich die gesündeste Art des Laufens ist. Nackte Füße seien im Berufsalltag jedoch eher verpönt, weswegen Barfußschuhe für Erwachsene ein guter Kompromiss sein könnten. Bei Kindern sei das unproblematischer, so Niemier. Er rät Eltern deshalb, ihre Kinder so oft wie möglich Barfußlaufen zu lassen, sofern es der Boden und die Außentemperatur erlauben. Auch einen Barfußschuh zur Unterstützung könnte er sich gut vorstellen.
Wer auf Barfußschuhe umsteigen möchte, sollte darauf achten, die Schuhe zu Beginn nur kurze Zeit zu tragen und die Tragezeit langsam zu steigern. "Sonst kann das die Muskulatur überfordern", so Niemier. Dasselbe gelte für Barfußschuhe bei Kindern.