"Die Höhle der Löwen" kann Gründer-Träume wahr werden lassen. Doch eine Erfolgsgarantie gibt es selbst bei einem Deal in der Sendung nicht. Diese Erfahrung musste nun auch Gründer Lars Hähling mit seinem Start-up "Foodwater" machen. Noch vor Ausstrahlung seines Auftritts in der aktuellen Ausgabe der Gründershow ist sein Unternehmen schon wieder vom Markt verschwunden. Es ist bereits der zweite derartige Fall in der aktuellen Staffel nach der Pleite des Start-ups Tinus, das ebenfalls bereits zum Sendezeitpunkt nicht mehr am Markt war.
Dabei war der Foodwater-Pitch in der "Höhle der Löwen" eigentlich ein Erfolg. Der 45-Jährige präsentierte einen von ihm entwickelten Drink aus Brühgemüse – natürlich und gesund. Vier Löwen waren skeptisch ob der Erfolgschancen des Produkts, aber Ralf Dümmel versprach ein Investment von 75.000 Euro.
Nach "Höhle der Löwen-"Aufritt: Foodwater vom Gründer liquidiert
Doch aus den Plänen wurde nichts: Bereits Ende letzten Jahres hat Hähling das Projekt eingestampft und "Foodwater" liquidiert, wie er auf stern-Anfrage erklärte. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten sich im vergangenen Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs dramatisch verschlechtert, sagt Hähnel. Daher habe er sich schweren Herzens entschlossen, das Foodwater-Projekt bis auf Weiteres zu beenden.
Auch Beinahe-Investor Dümmel bestätigte dem stern, dass der Deal aus wirtschaftlichen Gründen gescheitert ist. Die erhöhten Rohstoffpreise hätten dazu geführt, dass man den Verkaufspreis des Produktes hätte verdoppeln müssen. "Mein Löwenherz schmerzt sehr und mir tut es unendlich leid, dass wir das Projekt Foodwater nicht länger verfolgen werden", sagte Dümmel. "Das komplette Team und ich sind weiterhin mit Lars im freundschaftlichen Austausch und wünschen ihm für seine Zukunft nur das Beste."
eSelly-Deal mit Janna Ensthaler geplatzt
Auch ein zweiter Deal aus der aktuellen "Höhle der Löwen"-Folge ist letztlich nicht zustande gekommen. In der Sendung hatte Janna Ensthaler dem virtuellen Flohmarkt eSelly ein Investment von 250.000 Euro zugesagt. Die Kleinanzeigen-App muss aber doch ohne Löwen-Deal weitermachen. "Es gab verschiedene Gründe, weshalb der Deal nicht zustande kam", erklärt Ensthaler auf Nachfrage. "Aber die Chemie zwischen uns stimmt, wir haben uns gerade gestern wieder getroffen und wir prüfen nun, ob wir bei anderen Themen zusammenarbeiten können.”
Besser lief es für die Gründer-Brüder Michii und Martin Kopp mit ihrem Start-up ModulFix, dessen Deal mit Ralf Dümmel auch nach der Sendung Bestand hatte. ModulFix ist ein Spanngummi-System, das flexibel in der Länge ist, und neben Haken auch Befestigungsmöglichkeiten mit Magneten, Klett und Saugnapf bietet. (Der stern hat ModuFix getestet. Hält das Spanngummi-System, was es verspricht? Hier geht's zum stern-Check)
Zwei weitere durchaus interessante Start-ups mussten ohne Deal nach Hause gehen. Die Gründerin von Headwave, einem Soundsystem für Motorradfahrer und andere helmtragende Menschen, beeindruckte zwar mit sportlich-frischem Auftritt. Den Löwen war aber die Firmenbewertung von 375.000 Euro für 12,5 Prozent der Unternehmensanteile zu hoch.
Und auch der Roboter des Start-ups Bearcover, der Pflegekräfte entlasten soll, fand keinen Investor. Der Roboter mit Namen "Oscar" kann auf Fluren in Krankenhäusern und Pflegeheimen Patrouille fahren und dank Radartechnik das Personal auf Patienten aufmerksam machen, die in ihrem Zimmer Hilfe benötigen. "Wichtiges Thema", betonten die Löwen und gut, dass sich jemand damit beschäftigt. Aber selbst damit beschäftigen wollte sich keiner der Investoren.
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