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Wandel des Alltags Apple, Microsoft und Google-Mutter Alphabet – Corona-Pandemie bringt Tech-Giganten Milliarden ein

Apple, Microsoft und Google-Mutter Alphabet – Corona-Pandemie bringt Tech-Giganten Milliarden ein.
Die Google-Zentrale in Kalifornien. Der Quartalsgewinn von Google-Mutter Alphabet hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht.
© Aviation-Stock / Imago Images
Mit der Corona-Pandemie steht der berufliche und private Alltag im Wandel. Davon profitieren die Tech-Unternehmen. Google-Mutter Alphabet, Apple und Microsoft fuhren im vergangenen Quartal zusammen Gewinne in Rekordhöhe ein. 

Die Corona-Pandemie verhilft dem Geschäft der Tech-Giganten zu neuen Höhen. Apple, Google und Microsoft zeichneten allein im vergangenen Jahr zusammen Gewinne von fast 57 Millarden Dollar auf. Damit lief ihr Geschäft durchweg besser als Analysten erwartet hatten.

Wandel in Richtung internetbasiertem Alltag

Die Zahlen demonstrieren, wie die Technologie-Giganten im Wandel des Alltags in der Pandemie aufblühen. Mehr Aktivität von Verbrauchern und Unternehmen verlagert sich ins Internet – Google profitiert mit einem Schub bei der Online-Werbung. Apple verkauft neben dem iPhone mehr Mac-Computer und iPad-Tablets zum Arbeiten und Lernen von Zuhause. Bei Microsoft sorgt der Cloud-Boom für mehr Geschäft.

Allerdings warnten Apple und Google zugleich vor Risiken für die Konjunktur durch die gefährlichere Delta-Virusvariante – und der iPhone-Konzern bekommt allmählich auch die Lieferengpässe in der Elektronikbranche zu spüren.

Apple macht 93 Prozent mehr Gewinn als im Vorjahr

Im vergangenen Vierteljahr lief es für Apple aber noch so gut, wie früher nur im Weihnachtsgeschäft. Der Umsatz sprang im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 81,4 Milliarden Dollar hoch. Unterm Strich blieb ein Gewinn von gut 21,7 Milliarden Dollar (18,4 Mrd Euro) übrig – 93 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für das laufende Vierteljahr stellte Apple erneut zweistelliges Wachstum in Aussicht, das aber unter anderem wegen der Bauteile-Knappheit schwächer als zuletzt ausfallen werde.

Im vergangenen Quartal war es abermals das iPhone, das für den Großteil der Zuwächse sorgte. Der Umsatz im iPhone-Geschäft stieg um fast die Hälfte auf rund 39,6 Milliarden Dollar, wie Apple nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Der Mac-Umsatz wuchs um 16 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar, das iPad-Geschäft legte um 12 Prozent auf fast 7,4 Milliarden Dollar zu.

Lieferengpässe durch höhere PC-Nachfrage

Für Marktbeobachter stand danach aber die Frage im Fokus, wie gut sich Apple weiter gegen die globalen Lieferengpässe unter anderem bei Halbleitern stemmen kann. Für das vergangene Quartal hatte Apple bereits um drei bis vier Milliarden Dollar niedrigere Erlöse durch knappe Bauteile für iPads und Macs vorhergesagt. Am Ende sei die Belastung geringer ausgefallen, sagte Finanzchef Luca Maestri. Im laufenden Vierteljahr aber werde es iPhone und iPad treffen – und der Negativeffekt werde höher sein, warnte er ohne genaue Zahlen. Die Engpässe wurden vor allem durch die höhere PC-Nachfrage ausgelöst.

Alphabet zeichnet starken Anstieg der Werbeeinnahmen auf

Die Google-Muttergesellschaft Alphabet hat dank starker Werbeeinnahmen während der Pandemie einen sprunghaften Anstieg ihres Gewinns gemeldet. Der Quartalsgewinn habe sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht. Der Online-Gigant meldete einen Gewinn von 18,5 Milliarden Dollar, der Umsatz stieg im Vergleichszeitraum auf 61,9 Milliarden Dollar. Die Videoplattform Youtube brachte dabei sieben Milliarden Dollar ein – nach 3,8 Milliarden Dollar vor einem Jahr.

Am stärksten hätten zu dem Anstieg die Werbeausgaben des Einzelhandels beigetragen, sagte Google-Top-Manager Philipp Schindler. Zudem hätten unter anderem auch die Reisebranche und Finanzdienstleister mehr Geld für Anzeigen ausgegeben. Die Aktien von Alphabet stiegen nach der Veröffentlichung der Gewinnzahlen um mehr als vier Prozent.

Laut den Marktanalysten von eMarketer ist Google auf dem besten Weg, in diesem Jahr insgesamt 130 Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen zu erzielen, was ein Anstieg von etwa 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Damit hätte der kalifornische Tech-Gigant einen Anteil von 28,6 Prozent am weltweiten digitalen Werbemarkt, während Facebook mit knapp 24 Prozent an zweiter Stelle liegt, wie die Marktforscher ermittelten.

Cloud-Boom bei Microsoft

Bei Microsoft kletterten die Erlöse in den drei Monaten bis Ende Juni im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn nahm sogar um 47 Prozent auf 16,5 Milliarden Dollar zu. Microsoft konnte sich einmal mehr auf seine lukrativen Cloud-Services verlassen. Die Azure-Plattform, die zahlreichen anderen Unternehmen und Apps IT-Dienste und Speicherplatz im Netz bietet, steigerte den Umsatz um überraschend starke 51 Prozent. Die PC-Sparte, zu der neben Windows-Software auch Hardware-Produkte wie die Spielkonsole Xbox und "Surface"-Tablets gehören, legte um 9 Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar zu. Obwohl die Zahlen besser als erwartet ausfielen, reagierte die Aktie nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursverlusten.

Fünf Dinge, die Bill Gates bereits 1999 vorhergesagt hat

Sehen Sie im Video: Ob Smartphones, soziale Netzwerke oder Online-Job-Börsen: Microsoft-Gründer Bill Gates hat bereits im Jahr 1999 technische Errungenschaften vorhergesagt, die wir heute für selbstverständlich halten. 

stz DPA AFP

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