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Zeit für den Jobwechsel Neues Jahr, neuer Job? Wann Sie den Arbeitgeber wechseln sollten

Neues Jahr, neuer Job
Wann ein guter Zeitpunkt für einen neuen Job ist.
© pixelfit / Getty Images
Zum Jahresende beginnt das Grübeln: Bin ich in meinem Job noch richtig? Sollte ich mich nicht beruflich weiterentwickeln? Darauf folgt entweder blinder Aktionismus. Oder es läuft wie bei den meisten guten Vorsätzen: Sie werden vergessen. Woran Sie erkennen, dass es Zeit ist, einen neuen Job zu finden.

Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist besonders: Wer arbeiten muss, sitzt in leeren Büros, die üblichen Pendlerströme fehlen, wo sonst Stau das Leben ausbremst, fließt alles. Und diejenigen, die zu Hause bleiben können, haben frei in einer Zeit, die wir nur schwer mit nervigen Pflichtaufgaben füllen. Also kommt man ins Grübeln (das geht auch im leeren Büro gut): Bin ich an meinem Arbeitsplatz glücklich? Ist es Zeit, den nächsten Karriereschritt zu machen? Brauche ich beruflich einen Tapetenwechsel?

Tatsächlich ist es eine gute Zeit, um sich solche Fragen zu stellen. Denn viele Firmen schreiben zum Jahresanfang neue Stellen aus. Mitarbeiter, die wechseln wollen, bleiben meist über den Dezember hinaus, um sich das Weihnachtsgeld vor dem Abgang zu sichern. Also ist ab Januar Bewegung auf dem Jobmarkt. Doch das kann auch Nachteile haben, glaubt Jobcoach Martin Wehrle. "Grundsätzlich sind die Zeitpunkte, zu denen es alle versuchen, die schlechtesten. Denn dann ist auf dem Arbeitsmarkt sehr viel Bewegung", so Wehrle zum "SWR". 

Jobwechsel: Zeit für einen neuen Beruf?

Der Experte empfiehlt eine Art "Selbst-Inventur". "Schön ist es, wenn ich mir mein bisheriges Berufsleben anschaue und mir die Frage stelle, an welchen Arbeitsplätzen und bei welchen Aufgaben ich so richtig Freude hatte. Worin bin ich so richtig gut? In welchen Fragen kommen Kollegen auf mich zu, um meinen Rat zu hören?", so Wehrle. "Dadurch finde ich heraus, was ich gerne mache, aber auch, wo mein Talent liegt und was ich wirklich gut mache." Wer diese Fragen für sich klären kann, tritt nicht nur selbstbewusster auf, sondern kann sich auch einen Job suchen, der auf das eigene Profil passt. Doch die Selbstreflexion vorab ist gar nicht so einfach, denn schließlich hat man sich mal für den Job entschieden, der einem nun gar keine Freude mehr bereitet. 

Ratgeber geben meist Zeiträume als Hilfestellung, in denen man den Arbeitgeber gewechselt haben soll. So wirkt es nicht gut, wenn man kürzer als 18 Monate in einer Firma bleibt. Ein Rückschluss künftiger Arbeitgeber lautet dann: Probezeit nicht geschafft, Anpassungsschwierigkeiten oder fehlende Kompetenz. Das bestätigt auch der Karriere-Coach Cameron Kang vom US-Magazin Forbes - und geht noch weiter. Seiner Meinung nach lassen Mitarbeiter Geld liegen, wenn sie nicht alle zwei Jahre den Arbeitgeber wechseln. Auf der anderen Seite sollte man auch nicht zu lange in einem Unternehmen bleiben. Spätestens nach vier Jahren sollte man sich beruflich verändern, meinen einige Experten. Das gilt vor allem dann, wenn man nicht aufgestiegen ist und immer noch die gleiche Tätigkeit ausübt wie am Anfang. 

Aber woran erkennt man, dass man nicht nur ein leichtes Form-Tief hat, sondern das es Zeit für einen Wechsel ist. Der 5-Jahres-Check ist eine gute Übung: Stellen Sie sich vor, Sie müssen die Tätigkeit, die Sie aktuell ausüben, auch noch in fünf Jahren machen. Freuen Sie sich darauf? Gefällt Ihnen die Vorstellung? Oder ist das gruselig? Auch der Erschöpfungscheck hilft: Wie sieht ihr Feierabend aus? Liegen Sie erschöpft auf dem Sofa und ärgern sich über den Tag? Dass ein Job, der Spaß macht, einen auch fordert, ist klar. Aber wenn der Job nur noch auslaugt und jede Motivation abhanden kommt, ist es Zeit zu gehen.

+++Diese Tricks bringen die Motivation im Job zurück +++

Ein häufiges Argument: zu schlechte Bezahlung. Coach Wehrle kennt das: "Geld allein wird sicherlich niemals die Motivation nach oben schießen lassen. Die muss immer von innen heraus kommen. Aber ich weiß als Gehaltscoach sehr wohl, dass eine schlechte, ungerechte Bezahlung die eigene Motivation so richtig nach unten zieht." Mehr Gehalt macht also nicht unbedingt zufriedener im Job - zu wenig Gehalt aber drückt auf die Motivation. "Wenn man weiß, dass der Kollege am Schreibtisch nebenan für die gleiche Arbeit mehr Geld bekommt, hat man keine Lust mehr", so Wehrle. "Darum finde ich, dass der Wert eines Arbeitnehmers auch mit der Wertschätzung durch den Arbeitgeber zu tun hat."

kg

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