Die IG Metall fordert Verbesserungen für die rund 800.000 Leiharbeiter in Deutschland. Der zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, kritisierte in den Zeitungen der "WAZ"-Mediengruppe den von SPD und Koalition erzielten Kompromiss auf einen Mindest-Stundenlohn von 7,60 Euro (im Osten 6,65 Euro) in der Branche.
"Das Ergebnis ist beschämend für die beteiligten Parteien und schlimm für die Beschäftigten", sagte Wetzel. Mit den beschlossenen Lohnuntergrenzen werde lediglich abgebildet, was in den meisten Betrieben längst Realität sei. "Zur wichtigsten Verbesserung konnten sich Union, FDP und SPD aber nicht durchringen: der Einführung von gleichen Löhnen für gleiche Arbeit."
Attacke gegen die SPD
Wetzel kritisiert besonders scharf die SPD, die "Politik gegen die Beschäftigten in der Leiharbeit" gemacht habe. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (beide CDU) sowie die FDP seien offensichtlich Befehlsempfänger der Leiharbeitslobby, sagte Wetzel mit Blick auf den bei den Verhandlungen über das Hartz-IV-Reformpaket erzielten Kompromiss.
Für den heutigen Donnerstag plant die Gewerkschaft einen bundesweiten Aktionstag für die Gleichbehandlung von Leiharbeitern. Wetzel rechnet mit der Beteiligung von mehr als 100.000 Beschäftigten aus über 1000 Betrieben.