Geldpolitik wirkt langsam. Deshalb ist es schwierig, den Erfolg oder Misserfolg von Notenbankern unmittelbar zu beurteilen. Bei Christine Lagarde, der amtierenden Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), zeichnet sich inzwischen klar ab, dass ihre Amtszeit nicht danach beurteilt werden wird, ob die Geldpolitik "grüner" geworden ist. Das hatte sie vor drei Jahren bei ihrem Amtsantritt in Frankfurt gleich bei ihrer ersten Pressekonferenz herausgestellt. Doch inzwischen ist mehr als deutlich, dass man die Französin im Rückblick danach bewerten wird, ob sie die rekordhohe Inflation in der Eurozone von zuletzt 9,1 Prozent in den Griff bekommen haben wird.
Kommentar
EZB-Entscheidung Die Freude über die deutliche Zinserhöhung könnte schon bald getrübt werden
EZB-Präsidentin bei der historischen Pressekonferenz am Donnerstag
© IMAGO / Hannelore Förster
Die deutliche Zinserhöhung der EZB ebnet den Weg für steigende Sparzinsen in Deutschland. Doch die Freude darüber könnte schon ziemlich bald von den negativen Wirkungen einer ultrastraffen Geldpolitik getrübt werden.