EEG-Umlage

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Video: Heimliche Reserve: Ökostrom-Konto birgt Milliarden

Video Heimliche Reserve: Ökostrom-Konto birgt Milliarden

STORY: Während sich wegen rasant steigender Gas- und Strompreise die Konten der Bürger leeren, füllt sich still und heimlich ein anderes: Auf einem Konto zur Förderung erneuerbarer Energien haben sich 17 Milliarden Euro angehäuft. Der Grund ist paradoxerweise im Kern der Gleiche, der die Stromkunden derzeit so belastet: Betreiber von Wind- oder Solar-Anlagen bekommen eine staatlich garantierte Abnahme-Vergütung für ihren Strom. In der Vergangenheit war diese Vergütung praktisch immer höher als der Preis, der an der Börse mit dem Strom erzielt werden konnte. Das Defizit wurde über einen von den Stromkunden gezahlten Aufschlag ausgeglichen. Die sogenannte EEG-Umlage. Durch die gestiegenen Strom-Börsenpreise infolge des Ukraine-Kriegs läuft es jetzt andersherum: Der Ökostrom kann für viel mehr Geld verkauft werden als die Betreiber über ihren garantierten Abnahmepreis bekommen. Aus dem Defizit ist ein Überschuss geworden. Und der sollte an die Stromverbraucher zurückgegeben werden, sagt Simon Müller, Direktor der Denkfabrik Agora-Energiewende. "Klar ist, dieses Geld muss jetzt den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Und zwar für zwei Dinge. Erstens für die Entlastung von den hohen Strompreisen. Aber zweitens, um sie auch dabei zu unterstützen, jetzt die richtigen Käufe zu machen, die richtigen Investitionen beispielsweise im Bereich der Energieeffizienz." Um die Bürger angesichts steigender Energiepreise zu entlasten, hatte die Bundesregierung die EEG-Umlage zum 1. Juli abgeschafft. Als Kompensation für die ausfallenden Beträge sind im Bundeshaushalt mehr als sechs Milliarden Euro reserviert. Doch davon wird wohl kein Cent gebraucht werden, denn die hohen Strompreise machen die Ökostrom-Förderung unnötig. Gebraucht wird das Geld auf dem EEG-Umlagenkonto nur, sollten die Strompreise abstürzen. Das wäre jedoch ein Zeichen für eine Entspannung der Ukraine-Krise und würde alle entlasten.