In den USA ist die billigste Möglichkeit, ein eigenes Wohnmobil aufzubauen, der Kauf eines alten Schulbusses. Eine Gruppe von Franzosen macht es in den USA nun möglich, den eigenen individuellen Schulbus auszubauen - auch wenn man selbst kein Handwerker ist. Die Arbeit übernimmt die Firma Mybushotel. Ihre Fähigkeiten haben die Gründer mit einem eigenen Riesen-Bus unter Beweis gestellt, mit dem sie selbst Süd- und Nordamerika bereisten.
Günstige Fahrzeuge
Warum sind Schulbusse so populär? In den USA wird der Bau und Betrieb dieser Busse streng reglementiert, nach ein paar Jahren müssen sie ausgetauscht werden. Daher gibt es einen unaufhörlichen Nachschub technisch einwandfreier Fahrzeuge zu einem günstigen Preis und das in allen Größen. Die US-Busse unterscheiden sich komplett von deutschen Modellen. Technisch sind es LKW oder Pick-ups, bei denen statt einer Ladefläche eine Kabine verbaut ist. Die Technik ist einfach gehalten, aber dafür praktisch unverwüstlich.
Mybushotel hat sich für den Verkauf auf die kompakteren Modelle spezialisiert. Ihre "B-Hotel"-Busse sind etwas größer als die Camper in Europa, aber sehr viel kleiner als die XXL-Wohnmobile, die in den USA beliebt sind. Ihr Erstling namens Natasha maß noch 39 Fuß, das sind fast zwölf Meter. Mit solchen Fahrzeugen wollte Mybushotel Abenteuertouren mit dem Bus anbieten. Das war der Plan, bis Corona kam.
Solide Ausbauten
Mit der Pandemie mussten die Busreisen Pausen machen, dafür stieg in den USA der Bedarf nach Wohnmobilen. Das war die Chance für Mybushotel. Zum Verkauf werden wesentlich kleinere Busse angeboten, sie messen nur 6,7 Meter. Wegen der größeren Breite sind sie innen geräumiger als europäische Camper der gleichen Länge. Der Basisgrundriss sieht ein Doppelbett im Heck vor – mit großem Flachbildschirm. Hinter dem Fahrer befindet sich die Küche mit Herd und Gefrierschrank. Dazu gibt es ein Badezimmer mit Regendusche und eine Komposttoilette. Der Strom stammt von Solarzellen. Krönung des Wohnmobils ist das riesige Sonnendeck aus Holz auf dem Dach.
Der Grundriss ist keine Revolution, der geschmackvolle und solide Ausbau macht den Unterschied. In den USA spielt anders als in Europa das Fahrzeuggewicht nur eine untergeordnete Rolle – das erklärt auch den verschwenderischen Umgang mit schweren Hölzern. Der ganze Umbau kostet 58.000 Dollar – inklusive des gebrauchten Basisfahrzeugs. Nach Europa werden US-Schulbusse meist nur als Partybus oder als Werbeträger importiert. Steuern, notwendige Umrüstungen und Transport erhöhen den Preis der "Skoolies" deutlich.
Quelle: Mybushotel, Instagram Mybushotel
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