Volvo V70 XC / XC 70 Altershochsitz

Volvo V70 XC
Volvo V70 XC
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Als der SUV-Trend Ende der 1990er Jahre noch eine zarte Blüte war, bildete sich im Premiumsegment zunächst fast unbemerkt ein Paralleltrend - die coolen Geländekombis waren geboren. Präsentierte sich der Standard-Volvo V70 als Nachfolger 850 seinerzeit als brave Kombilimousine, so wurden der V70 XC und dessen Nachfolger XC70 zu echten Trendmobilen. Ein Plus an Bodenfreiheit, der intelligente Allradantrieb und Rammschutzleisten sorgten für völlig neue Kunden.

Schon in den späten 1990ern / frühen 2000er Jahren wollte nicht jeder Kunde einen SUV vom Typ BMW X5, Mercedes ML oder Jeep Grand Cherokee. Volvo initiierte zusammen mit Audi den Trend der geländegängigen Kombis; viele Hersteller folgten mit Fahrzeugen verschiedenster Klassen. Damals wie heute: wer sich für einen Lifestyle-Allradler entscheidet, wählt nicht täglich den Weg ins harte Gelände, den Ritt im Outback. Vielmehr spielten und spielen Styling und Freizeitgestaltung eine zentrale Rolle. Schließlich macht auch der Volvo V70 XC optisch deutlich mehr her als der brave V70 von der Stange. Mit dem XC 70 fiel man seinerzeit auf und hob sich ab. Zudem konnte er - wenn man wollte - einiges bewegen. Egal ob Bootsliebhaber oder Pferdefreund; wer öfter mit dem Anfänger unterwegs war, wusste die Vorteile von Allradantrieb und Motorleistung schnell zu schätzen. Hier enttäuschte auch der Schwede nicht. Mit seinem fast 200 PS starken Triebwerk nimmt er willig bis zu 2.000 kg an den Haken. Auch auf unbefestigtem Untergrund gibt es durch den permanenten Allradantrieb stets ein Vorkommen. Doch auch im Straßenverkehr steht dem V70 der Allradantrieb des XC gut zu Gesicht. Hatten die PS-starken Modelle von V70 und S80 seinerzeit gerade im Grenzbereich oder auf rutschigem Untergrund Probleme, die Kraft auf den Boden zu bekommen, so fuhr sich der V70 XC deutlich entspannter als seine Brüder und Schwestern mit Frontantrieb.

Zwar ist der Cross-Country auf den ersten Blick durch das Plus an Bodenfreiheit und die angedeuteten Rammschutzleisten als solcher zu erkennen; doch die wesentlichen Unterschiede verstecken sich unter der Blechhülle. Standesgemäß wird die Kraft des 2,5-Liter großen Turbo-Fünfzylinders permanent auf alle vier Räder übertragen. Eine Visco-Kupplung bringt die Kraft nur dorthin, wo sie sinnvoll ist. Verliert ein Rad die Haftung, wird es in Sekundenbruchteilen abgebremst und die Kraft wirkt an anderer Stelle. Das Fahrwerk des Volvo wirkt aus heutiger Sicht betont weich und komfortabel. Langstrecken machen Laune, während man bei flotter Kurvenfahrt Abstriche machen muss und dies gern tut. Zudem nickt der Volvo beim Bremsen kräftig nach vorne ein. Die auf 209 mm erhöhte Bodenfreiheit fordert ihren Tribut. Im Gegensatz zum Hauptkonkurrenten Audi A6 Allroad ließ sich die Bodenfreiheit jedoch nicht manuell variieren.

Dafür packen die Bremsen des 1.700 kg schweren Kombis überaus kräftig zu. Deutlich indirekter als der damalige deutsche Wettbewerb präsentiert sich dagegen die leichtgängige Servolenkung. Wer sich Ende der 1990er Jahre für einen Volvo V70 XC entschied, tat gut daran, die mehr als 3.500 D-Mark Aufpreis für das Automatikgetriebe auszugeben. Das leichtgängige Fünfgang-Getriebe will auch bei einer Testfahrt in der heutigen Zeit nicht so recht zum später rund 40.000 Euro teuren Schweden passen. Eine Wucht waren dabei die Motoren, denn Volvo bot seinen V70 XC ausschließlich mit dem bekannten 2,5-Liter-Triebwerk mit fünf Zylindern und Abgasturbolader an. So verfügt er zunächst über 193 und später 200 PS, die eben auf alle vier Antriebsräder übertragen werden. Dabei ist der Fünfzylinder auch nach heutigen Maßstäben nicht nur wohl- und sonor klingend, sondern auch überaus drehfreudig. Im Drehzahlbereich zwischen 1.800 und 5.000 U/min stehen jederzeit muntere 285 Nm zur Verfügung. Das hilft gerade im Gelände oder beim Fahren mit einem schweren Hänger.

Der intelligente Allradantrieb verteilt die Kraft per Visco-Kupplung variabel auf alle vier Räder. Verliert ein Rad erst die Fassung und dann den Grip, wird das Rad gebremst und die überschüssige Kraft in Sekundenbruchteilen zu den anderen Pneus transportiert. Ein überflüssiges Durchdrehen soll so verhindert werden, was im Realfall jedoch nicht immer gelingt. Für zusätzliche Hilfe sorgte das Fahrstabilitätsprogramm DSTC. Droht das Fahrzeug auszubrechen, werden ein oder mehrere Räder ebenfalls abgebremst. Die Fahrleistungen des Volvo V70 XC enttäuschen gestern wie heute nicht und niemand dachte 1997 daran, dass die Schweden ihre Fahrzeuge einmal im vorauseilenden Gehorsam einmal bei 180 km/h abregeln würde. Den Spurt 0 - 100 km/h erledigt der Skandinavier in 8,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Dank Allradantrieb und des mit 1,7 Tonnen hohen Gewichts war der Volvo vor 20 Jahren kein Kostverächter. Im Praxistest verbrauchte er rund 12 Litern immerhin 1,5 Liter mehr als die Werksangabe.

Im Innern zeigt der 4,72 Meter lange V70 XC den üblichen Volvo-Look seiner Zeit. Komfortable Lederstühle, natürlich beheizbar, dazu klar geordnete Tasten und Bedienmodule - dafür stand Volvo auch in den späten 1990er Jahren. Alles ist gut im Blick und liegt gut in der Hand - auch nach mehr als 20 Jahren. Die Sitze sind weich und lassen es weitgehend an Seitenhalt vermissen, doch bequem geht es jedoch allemal zu. Ab Werk gab es seinerzeit allein auch bei den XC-Topmodellen kaum mehr als Hausmannskost. Sinnvolle Annehmlichkeiten wie Klimaautomatik, Regensensor, beheizte Ledersitze oder ein Schiebedach ließen sich die Schweden ebenso teuer bezahlen wie Hauptkonkurrent Audi, das seinen A6 Allrad auf Wunsch sogar mit einem 4,2 Liter großen V8-Triebwerk anbot. Immerhin war der V70 in den späteren Baujahren gegen Aufpreis auch mit Xenonlicht zu bekommen. Wer mehrere Details vermisste, konnte zu einem der Ausstattungspakete (Comfort, Premium) greifen. Dagegen war die Sicherheitsausstattung Volvo-typisch komplett. Neben dem Stabilitätsprogramm DSTC gab es serienmäßig Front- und Seitenairbags, Kopf-/ Schulterairbags vorn und hinten oder ein Schleudertrauma-Schutzsystem.

Das Gepäckabteil sorgte gestern wie heute für Urlaubs- und Freizeitfreude. Hier stehen zwischen 485 und 1.641 Litern Stauraum zur Verfügung und die Ladekante ist angenehm niedrig. Die Rückbank läßt sich variabel umklappen und unter dem Gepäckboden gibt es ein sinnvolles Staufach; besonders geeignet, wenn die Reitstiefel einmal nass geworden sind.Die Zuladung: rund 500 kg. Das Angebot guter Fahrzeuge auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist überschaubar. Dafür sind die Preise recht günstig. Ein gut ausgestatteter Volvo V70 XC / XC70 kostet kaum mehr als 5.000 Euro. Die Fahrzeuge haben zumeist stattliche Laufleistungen von 250.000 Kilometern oder mehr, sind jedoch oftmals gut gewartet und sind nicht durch zahllose Hände gegangen: ein echter Kauftipp für Familienväter, die viel Auto für wenig Geld haben wollen - gerade als Turbobenziner.

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