Frankfurt und die IAA – das hing für die meisten Auto-Fans bisher zusammen. Doch im kommenden Jahr 2021 wird die weltweit wichtigste Automobilmesse nicht mehr in der Stadt am Main ausgerichtet. Mögliche neue Kandidaten sind Hamburg, Berlin oder München, wie der der Verband der Automobilindustrie (VDA) gestern bekannt gab. Er verhandelt zurzeit mit den Ausrichtern, die sich in einer Ausschreibung unter sieben Kandidaten durchgesetzt haben. Aus dem Rennen sind neben Frankfurt auch Köln, Stuttgart und Hannover.
Mit den potentiellen Anwärtern werde nun über mögliche Termine, Finanzen und Details rund um ein neues Veranstaltungskonzept diskutiert. "Die Ideen jeder einzelnen Stadt sind sehr kreativ und durchweg anspruchsvoll", lobt der VDA in einer Mitteilung alle sieben Bewerbungen. Daher sei die Entscheidung nicht leichtgefallen. "Eine Entscheidung über die Stadt, in der die IAA ab 2021 stattfinden wird, ist in den nächsten Wochen zu erwarten", heißt es weiter.
Konzept für eine Automobilmesse 2.0
Das Ergebnis ist auch eine Folge der letzten Jahre: Die IAA konnte immer weniger Aussteller und Besucher verzeichnen – von über 900.000 Auto-Fans im Jahr 2015, waren es 2019 gerade einmal 560.000 Besucher. Die Branche nahm das letzte Jahr daher als ein regelrechtes Desaster wahr. Hinzu kamen zahlreiche Proteste von Klimaschützern und Kritik an der gesamten Automobilindustrie. Demonstranten forderten eine Verkehrswende und eine rasche Abkehr vom Verbrennungsmotor. Ein Grund für den VDA, der Messe ein komplett neues Konzept zu verpassen.
"Jede Stadt hat im Bewerbungsprozess interessante Ideen entwickelt, wie die urbane und nachhaltige Mobilität in ihrer Region verbessert werden kann", heißt es in der Mitteilung des VDA. Insgesamt kenne der Wettbewerb um die IAA 2021 "nur Gewinner". Für Frankfurt ist es trotzdem ein herber Rückschlag – die Stadt war fast 70 Jahre Austragungsort der Automobilmesse.