Am neunten November bietet sich für Formel-1-Fans in Genf eine seltene Gelegenheit: Das Auktionshaus RM Sotheby's versteigert den legendären Ferrari F2003 GA mit Chassis Nummer 229. Im Rennsport gilt das Fahrzeug als bislang erfolgreichster Rennwagen der Formel-1-Geschichte. Michael Schumacher fuhr mit exakt diesem Ferrari neun Mal – und gewann fünf Rennen. Außerdem holte Schumacher in diesem Auto seinen sechsten WM-Titel, was ihm einen Platz in der Hall of Fame bescherte.
Viele Millionen US-Dollar
Die Auktion könnte ebenfalls Rekorde aufstellen. Zuletzt kam aus Schumachers Rennstall ein Ferrari F300 aus dem Jahre 1998 unter den Hammer (hier erfahren Sie mehr) und holte 6,2 Millionen US-Dollar zuzüglich der Gebühren. Auch bei dem Auto von 1998 handelte es sich um einen echten Rekordwagen, dessen Erfolge allerdings kein Vergleich zu den Errungenschaften des F2003 GA sind.
Anlässlich der Auktion hat RM Sotheby's seinen Sohn Mick Schumacher ans Steuer gesetzt. Für ihn war es offenbar eine besondere Freude, den Erfolgsrenner seines Vaters fahren zu dürfen. Und er fährt auch gut, sagt Mick. Der Wagen sei sehr leicht, sehr laut und sehr emotional. Als sein Vater das Auto fuhr, war Mick gerade einmal vier Jahre alt.
Auf die Frage, ob das Auto in ein Museum oder auf die Rennstrecke gehöre, hat Mick nur eine Antwort: Natürlich muss das Fahrzeug gefahren werden! Doch bei einem Preis von mehreren Millionen US-Dollar dürfte es schwer werden, jemanden zu finden, der das legendäre Auto nicht pingelig konservieren will.
Leichter und vor allem lauter
Den Hauptunterschied zwischen seinem modernen Autos und dem Renn-Oldie sieht Schumacher im Gewicht. Der F2003 GA wiegt inklusive Fahrer nur 605 Kilogramm, während das aktuelle Auto von Mick, ein Haas VF-22, rund 200 Kilo mehr auf die Waage bringt. Auch der Klang, so Schumacher, sei mit den modernen Motoren nicht zu vergleichen. Das scheint ihn so beeindruckt zu haben, dass er sich den V10 zurückwünscht, sagt er. Aktuell fährt Mick mit einem aufgeladenen V6 mit 1600 Kubikzentimetern – also vier Zylindern weniger und der Hälfte an Hubraum.
Der Ferrari F2003 GA Chassis 229 wurde 2022 zuletzt von Ferrari vollständig überholt. Das Auto fuhr seit seiner Runderneuerung 148 Meilen auf der Rennstrecke. Hardcore-Fans dürfte allerdings die fehlende Marlboro-Werbung irritieren, die auf den Fotos von damals gut auf Flügel und Motorabdeckung sichtbar ist. Es scheint, als käme der Wagen mit den Bauteilen in die Auktion, die damals nur in den Ländern mit einem Werbeverbot für Zigaretten eingesetzt worden sind.