„In den USA ist der klassische GLS das meistgefragte Modell der Modellreihe“, sagt Dimitris Psillakis. Der drahtige Manager mit dem grau melierten Haar ist ein Profi, wenn es darum geht, die Produkte des schwäbischen Autobauers anzupreisen. Also erzählt er uns von den berühmten Soccer Mums, die den GLS lieben und ergänzt: „In Deutschland ist der GLS ein großes Auto, hier gibt es deutlich größerer.“ Als wir in Richtung des 5,21 Meter langen Gefährts schauen und nur kurz „Kompaktklasse“ raunen, lächelt der USA- Statthalter im Zeichen des Sterns verbindlich freundlich.
In der Tat sind die sieben Plätze zwischen New York und Los Angeles ein Trumpf, wenn es darum geht, die halbe Mannschaft zu einem Spiel zu kutschieren. Aber das gehört beim GLS zur Grundausstattung. Was ist also bei der Modellpflege des großen Stelzen-Mercedes neu? Natürlich haben die Designer am Erscheinungsbild gefeilt, aber die meisten Details wie die in Silver Shadow galvanisierten vier Lamellen fallen lediglich auf den zweiten Blick auf. Augenscheinlicher sind da schon die Plastik-Maybach-Embleme in der Frontschürze des Luxus-Kraxlers.
Nicht nur außen haben die Formgeber Hand angelegt, auch das Infotainment-System MBux bietet jetzt mehr Alternativen. Jetzt kann man zwischen drei grundsätzlichen Erscheinungsstilen klassisch, sportlich oder dezent und drei Modi Navigation, Assistenz sowie Service wählen. Die Ansicht ändert sich ähnlich wie bei den bekannten Fahrmodi: Bei sportlich dominiert die Farbe rot, bei dezent sind die Anzeigen minimalistisch und bei klassisch sieht der Fahrer das gewohnte Bild der Rundinstrumente vor sich. Apropos Fahrprogramme: Im Offroad-Modus hilft die „transparente Motorhaube“ bei der Orientierung und die Tatsache, dass die Bodenfreiheit um drei Zentimeter gewachsen ist. Und wenn es einmal zu einem Feindkontakt kommt, hilft der Unterbodenschutz. Wer sein elektrisches Gerät laden will, kann das mit zwei USB-Anschlüssen mit starken 100 Watt Leistung im Fond in der Mittelkonsole tun.
Dazu passt, dass die Motorenpalette jetzt elektrifiziert ist: Quer durch die Bank gibt es jetzt einen 15 kW / 20 PS-Boost durch die Mildhybridisierung, was für einen bessere Fahrbarkeit sorgt. Also reicht beim Mercedes GLS die Kraft bei den zwei Benzinern von 280 kW / 381 PS beim GLS 450 4Matic (WLTP-Zyklus 10,2 bis 11,7 l/100 km) bis hin zu 380 kW / 517 PS beim GLS 580 4Matic (13,4 bis 14,1 l/100 km). Die Diesel haben 230 kW / 269 PS (GLS 350 d 4Matic) beziehungsweise 270 kW / 367 PS beim GLS 450 d 4Matic und gönnen sich jeweils 8,0 bis 9,1 l/100 km Kraftstoff. Beim Mercedes-Maybach GLS hilft nach wie vor ein E- Vitaminstoß von 16 kW / 22 PS, die Leistung des V8-Vierliters von 410 kW / 557 PS (Verbrauch 13,8 bis 14,1 l/100 km) bleibt unverändert.
Der Kraftprotz der GLS-Familie ist und bleibt der Mercedes AMG GLS 63 4Matic+ mit 450 kW / 612 PS plus der Kraft des Integrierten Starter-Generators (ISG) von 16 kW / 22 PS. Mit der Modellpflege spendiert Mercedes den Käufern mehr Serienausstattung: Darunter das Panorama-Schiebedach, beheizte und klimatisierte Vordersitze, den adaptiven Fernlicht-Assistent, die Integration des Smartphones mit Apple CarPlay oder Android Auto, eine schaltbare Abgasanlage, das Burmester- Soundsystem, der 360-Grad-Parkpilot und der Totwinkel-Assistent.