Der Bulli ist das berühmteste Auto aus Deutschland und hat sogar dem Käfer den Rang abgelaufen. Er wird immer noch gebaut, in der sechsten Generation mittlerweile. Und auch wenn der aktuelle Transporter technisch nichts mit dem Urahnen zu tun hat, lebt die Bulli-Legende mit ihm weiter.
Von Beginn an vereinte der Bulli zwei Welten. Er war das Arbeitstier der Fünfziger Jahre und verkörperte sowohl den Wiederaufbau wie auch den beginnenden Wohlstand der Zeit. Nebenher stand er für Freizeit und den Wunsch auf eigenen Füßen und im eigenen Camper die Welt zu entdecken. Beides geht mit dem aktuellen T6 auch heute noch. "Die Bulli-Legende" von Alexander F. Storz beschäftigt sich nur mit den "echten" Bullis der Baureihen T1, T2 und T3 – den Modellen mit dem klassischen Heckantrieb von Volkswagen.
Woher kommt der Kult - oder gar der Hype - um diesen einfachen Transporter? Storz glaubt, dafür seien nicht so sehr technische Besonderheiten, sondern die Allgegenwart des Bullis in den fünfziger und sechziger Jahren verantwortlich. Kaum ein Foto oder ein Wochenschaubericht der Zeit, auf dem nicht irgendwo ein Bulli zu sehen war. Diese Jahrzehnte der bundesrepulikanischen Wirklichkeit will der Autor mit seinem Band und seiner unendlichen Fotosammlung lebendig machen. Das Buch ist daher stärker als andere Bücher zum Thema Bulli eine Zeitreise in die Gesellschaft der frühen Bundesrepublik. Es beginnt in einer Zeit, in der Frauen noch ondulierte Dauerwellen und die Männer stets einen Firmenkittel trugen, und endet, als bärtige Studenten mit hautengen Rollkragenpullovern mit ihren uralten Transportern nach Indien reisten.