Modernes Autodesign ist geprägt von runden Formen. Die wichtigsten Gründe dafür sind der Fußgängerschutz und ein günstiger Luftwiderstand. Der Land Rover Defender fällt eindeutig aus der Zeit. Sein Design ist seit 1948 kantig, die letzte große Designänderung liegt bereits 32 Jahre zurück. Mehr Tradition hat kaum ein aktuelles Automobil.
Der Beliebtheit tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil: Seit Land Rover die Einstellung zum Dezember 2015 angekündigt hat, schießen die Bestellungen für den Defender durch die Decke - um mehr als 40 Prozent sind die Verkaufszahlen in den ersten beiden Quartalen 2015 gestiegen. Als Konsequenz lässt Land Rover die drei unterschiedlichen "Final Editions" (Adventure, Autobiography und Heritage) in Doppelschichten produzieren und hat seinem Dino eine Gnadenfrist bis zum Januar 2016 verpasst. Danach soll dann endgültig Schluss sein. Land Rover will in Sachen Umweltstandards und Sicherheitsvorschriften zurück in die Gegenwart. Der kantige Defender sei als Basis für einen wirklich modernen Geländewagen nicht mehr zeitgemäß, heißt es bei dem Autohersteller.
Nachfolge ist unklar
Ein Nachfolger für den Defender ist trotzdem noch nicht angekündigt. Die treue Fangemeinde dürfte sich wundern. Immerhin haben die Briten mit dem "Defender Concept 100" bereits im Jahr 2011 einen potenziellen Nachfolger vorgestellt, damals noch mit Stahlkarosserie. Aktuelle Überlegungen deuten eher in Richtung einer leichteren Aluminiumkarosserie. Weitere Details sind Mangelware, wie der Nachfolger wirklich aussieht und welche Technik zum Einsatz kommt, steht in den Sternen.
Mit dem Discovery und den unterschiedlichen Varianten des Range Rovers sprechen die aktuellen Modelle eine andere Zielgruppe an als der Defender. Puristen schätzen das kantige Design, Abenteuerurlauber lieben die unverwüstliche und einfache Technik des Dauerbrenners. Echten Fans bleibt also nur eine Last-Minute-Bestellung eines der letzten Sondermodelle oder das Warten auf die neue Defender-Generation. Mit einer Markteinführung ist allerdings nicht vor 2019 zu rechnen.