Die Fahrt in den wohl verdienten Urlaub wird Jahr für Jahr schnell zur anstrengenden Angelegenheit. Überfüllte Autobahnen und überlange Schlangen vor Tankstellen und Raststätten müssen nicht sein. Wer in Richtung Süden unterwegs ist, sollte sich ruhig einmal einen Abstecher von der kürzesten Route gönnen. Ade Autobahn - viele Alpenpässe sind einen eigenen Urlaub wert. Wer nicht seine ganzen Ferien in den Alpen verbringen möchte, sollte wenigstens einen kleinen Zwischenstopp machen: Augen auf und die prächtigen Alpenlandschaften genießen.
Der Urlaub kann bereits auf dem Weg in die Ferien beginnen. Wer in Richtung Österreich, Schweiz oder Italien unterwegs ist, hat es gut. Er kann allein, zu zweit oder mit der ganzen Familien einige der schönsten Straßen Europas erfahren. Ein unvergleichliches Urlaubserlebnis nicht nur für Motorrad- und Cabriofahrer. Die haben die Alpenpässe bereits seit vielen Jahren auf Ihren Urlaubstouren fest eingeplant. Doch nicht vergessen: Die Alpenpässen sind nichts für eilige Kilometerfresser und Geschwindigkeitsfetischisten. Auf den kurvigen Straßen, die oft über 2.000 Meter Meereshöhe hinausgehen braucht man Zeit und Muße. Als Belohung gibt es grandiose Aussichten, urige Gaststätten und hübsche Ortschaften .
Eine der beeindruckendsten Routen führt über die Kombination Stifser Joch / Reschenpass. Wer im Dreiländereck Schweiz, Österreich, Italien aus Richtung Süden kommend nach Landeck unterwegs ist, wird an der kurvenreichen Piste seine helle Freude haben. Das Stifser Joch hat eine maximale Höhe von über 2.700 m. Von Gomagoi führen knapp 50 unvergleichliche Kehren zum Pass hinauf – ein grandioser Ausblick reiht sich an den nächsten. Die maximale Steigung liegt bei 12 Prozent – nichts für Anhängergespanne oder unerfahrene Piloten. Richtung Norden geht es gleich weiter zum Reschenpass. Nicht ganz so beeindruckend wie das Stifser Joch, aber auch der 1.500 m hohe Reschenpass bietet beeindruckende Panoramen.
Bei Motorradfahrern ist die große Dolomitenpassage seit Jahren weit mehr als ein Geheimtipp. Die Strecke führt vom Südtiroler Einkaufsparadies Bozen bis ins 100 km entfernte Wintermekka Cortina d’Ampezzo. Hier treffen sich besonders in den Wintermonaten die Schönen und Reichen. Der schmale Bergpfad verläuft auf Seehöhen zwischen 1.500 und 2.200 Metern. Es geht unter anderem vorbei an Karerpass, Pordoijoch und Eggenschlucht. Viele meinen, die Tour sei die schönste in den Alpen. Wer sie einmal gefahren ist wird kaum widersprechen.
Weniger Verbindungsroute als vielmehr Ausflugsziel ist die Großglocknerstraße nördlich den österreichischen Wintersportortes Heiligenblut. Mit über 2.500 m ist die Höhe ähnlich beeindruckend wie am Stifser Joch. Die Passage kostet für einen PKW satte 26 Euro. Dafür gibt es einiges zu sehen. Das Panorama ist schlicht berauschend. Anhänger bleiben draußen. Der 1935 eröffnete Pass hat eine Länge von knapp 50 km. Beliebt ist bei Cabriofans auch die Bergroute von Sölden ins immersonnige Meran. Timmelsjoch und Jaufenpass sind 2.500 bzw. 2.100 m hoch und allemal einen Ausflug wert. Wer in den Süden unterwegs ist, kann sich so zudem die Quälerei über den Brenner sparen. Der visuelle Spaß kostet zehn Euro und ist einen eigenen Kurzurlaub wert.