Wer in den Skiurlaub fährt benutzt gern eine Dachbox. Eine große Pkw-Box vergrößert den Laderaum mit bis zu 500 Litern Inhalt enorm. Außerdem ist in den wenigsten Wagen möglich, Skier und Snowboards im Innenraum zu transportieren, wenn Passagiere auf der Rückbank sitzen. Die sogenannten "Durchreichen" für Ski sind meist für ein einziges Paar Ski groß genug.
Welche Box passt?
Dachboxen werden regelmäßig vom ADAC getestet, bei den bekannten Markenherstellern macht man nichts verkehrt. Billige Modelle fühlen sich wenig stabil an. Empfehlenswerte Modelle zeichnen sich durch eine gute Abdichtung der Ladebox aus. Sie besitzen brauchbare Verzurrgurte und einen vernünftigen Schließmechanismus. Probieren Sie den Verschluss aus. Hinter dem eigentlichen Schloss befindet sich in der Regel ein Gestänge. Wenn das schon neu wackelt, kann das Schließen der Box zum nervenaufreibenden Drama werden.
Sehr teure Boxen sehen besonders edel und wertig aus ("lackiert in Wagenfarbe"), notwendig sind sie aber nicht. Die Boxen unterscheiden sich am offensichtlichsten in der Größe. Große Boxen für normale Wagen fassen etwa 500 Liter. Kleinere Boxen lassen sich allerdings leichter montieren. Außerdem muss die Box für den Rest des Jahres verstaut werden. Eine große Box nimmt im Kellerabteil viel Platz ein. Beim Vertragshändler des Autos sind Dachboxen und Träger immer am teuersten. Der technisch unbedarfte Kunde kann dort aber sicher sein, das richtige Befestigungssystem zu erhalten.
Eine 460-Liter-Box von Thule kostet 500 Euro, hinzu kommt der Dachträger für etwa 170 Euro. Geld können Sie bei E-Bay sparen. Regelmäßig bleiben Boxen beim Autowechsel zurück und werden günstig abgegeben. Wenn Sie eine gebrauchte Box mit Befestigungssystem kaufen wollen, sollten Sie frühzeitig suchen. Schließlich müssen Sie eine passende Box in der Umgebung finden. Wegen der Kosten lassen sich Dachboxen kaum versenden.
Wie kommt die Box auf das Dach?
Die Skibox sollte man in aller Ruhe und nicht in Aufbruchshektik montieren.
Dachbox und Träger müssen zunächst leer auf das Autodach gehoben werden. Bei einer großen Box und einem hohen Auto wird es schwierig. Je höher der Wagen umso kniffliger wird es.
Faustregel: Soll die Box auf einen Bus, einen großen SUV oder einen großen Minvan, benötigen Sie Männer und Tritthilfen. Tipp: Können auch kleinere Fahrer am Urlaubsort ihre Skier in die Box heben. Wenn nicht müssen Sie irgendeine eine Tritthilfe mitnehmen.
Denken Sie daran, dass Sie die Box mit vorgestreckten Armen auf Kopfhöhe heben müssen Je kleiner die Träger und je größer das Auto ist, umso stärker wird die körperliche Belastung. Der Vorgang kann nicht einfach abgebrochen werden, planen Sie also die richtigen Helfer ein. Als Vorsichtsmaßnahme sollte man Autodach und Haube mit einer dicken Decke schützen, falls sie unplanmäßig absetzen müssen. Die Montage auf einem Kleinwagen fällt wesentlich leichter. Eine Person plus ein Kind als Helfer genügen jedoch nie.
Wie wird der Träger fixiert?
Für die Montage der Dachbox gilt: Unbedingt die Anweisungen des Herstellers befolgen. Die komplette Dachbox besteht aus drei Bauteilen: Der eigentlichen Box, den Querträgern und den Schuhen, die das Ganze mit den Befestigungen am Auto verbinden.
Nach dem Kauf müssen Sie die Box mit den sogenannten Querträgern verbinden. Meistens muss dabei ein genauer Abstand zwischen den Trägern eingehalten werden, damit diese in die Befestigungspunkte am Auto passen. In den Querträgern befinden sich Fugen, die mit Gummidichtungen gefülllt werden sollen. Arbeiten Sie hier sorgfältig. Wenn Sie einen Spalt vergessen, beginnt die Box im Fahrtwind zu "singen". Unterwegs lässt sich das nicht so leicht beheben. Der Dauerton nervt ungemein!
Kompliziert: Bei der Montage der Box auf den Querträgern gibt es keinen festen Punkt, Sie haben hier meist Spiel. Messen Sie aber vor dem Zusammenbau aus, wieweit die Box nach hinten ragt, sonst können bei Autos wie einem Kombi oder einem SUV die Heckklappe nicht mehr frei hochschwingen lassen, weil sie sonst an die Box schlägt.
Bei der Erstmontage müssen die Träger meistens nachjustiert werden. Vor dem Anbringen sollte man die Kontaktpunkte zwischen Dach, Grundträgern und Box sorgfältig säubern, damit die Halterung nicht verrutscht. Achten Sie darauf, dass Sie keine Zwischenteile aus Gummi verlieren. Metall auf Metall haftet nicht gut.
Die Schuhe, mit denen die Querträger am Autodach befestigt werden, passen heutzutage nicht für jedes Fahrzeug. Sie müssen für Ihr Auto zugelassen sein. Sollten die Befestigungen nicht passen, darf man auf keinen Fall improvisieren. Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Box während der Fahrt lockert. Aus diesem Grund kann man seine Box auch meist nicht an Freunde verleihen.
Für die Montage ist manchmal Spezialwerkzeug erforderlich. Wenn auch ein Sechskant oder ein Sternschlüssel passt, sollten Sie noch einmal zehn Euro in ein richtiges Werkzeug mit Griff investieren und nicht den beigelegten Billig-Schlüssel benutzen. Versuchen Sie nicht, verloren gegangene Spezialschlüssel durch eine Zange zu ersetzen.
Beim Festziehen der Schuhe müssen Sie unbedingt auf den korrekten Sitz der Zangen des Schuhs achten. Häufig muss die Box noch etwas angehoben werden, damit die Formen von Zangen und Befestigungsreling ineinander greifen. Sollten sich Zange und Reling ineinander verkannten, fühlt sich die Verbindung zunächst fest an, wird sich bei der Fahrt aber lösen.
Fazit: Beim ersten Anpassen der Box ist der Aufwand sehr groß, es sollte eine handwerklich begabte Person dabei helfen. Später wird der Aufwand geringer.
Mieten statt Mühen
Wenn Ihnen die Montage zu anstrengend oder kompliziert ist, können Sie eine Box auch mit Montage leihen. Auch wenn Sie die Box nur einmal benötigen, bietet sich ein Leihservice an. Vertragshändler übernehmen Montage und Lagerung der Box.
Welches Gewicht ist erlaubt?
Das Gepäck sollte in der Box gleichmäßig verteilt und die zulässige Dachlast nicht überschritten werden. Diese errechnet sich aus dem Gewicht des Grundträgers, der Dachbox und dem Reisegepäck. Bei einem aktuellen Passat Variant beträgt die Dachlast 100 kg, bei einem Golf sind es immer noch 75 kg.. Wer ausschließlich Skier und Kleidung in der Box verstaut, dürfte sie nicht überladen. Grundsätzlich sollte man schwere Gegenstände im Fahrzeug und nicht in der Dachbox transportieren. Das Kunststoffgehäuse eignet sich nicht zum Transport von Baumaterial. Im Zweifel lässt sich das Gewicht der einzelnen Komponenten mit einer handelsüblichen Haushaltswaage nachwiegen. In der Spitze der Dachbox verstaute Funktionsbekleidung verringert zudem das Risiko von Beschädigungen durch Vollbremsungen. Fangnetze, Spanngurte oder spezielle Skiträger im Innenraum der Transportbehälter geben zusätzliche Sicherheit. Bei kaum gefüllten Boxen müssen feste Gegenstände wie Ski und Skistiefel fixiert werden. Das dient vor allem der Sicherheit, aber auch schon kleine Bewegungen poltern sonst durch den ganzen Wagen.
Wie schnell sollte man fahren?
Wichtig für die Fahrt: Das zusätzliche Gewicht auf dem Dach beeinflusst das Fahrverhalten des Autos spürbar. Der Bremsweg wird länger und der Wagen kann sich in Kurven stärker zur Seite neigen. Außerdem bieten die Dachaufbauten dem Seitenwind mehr Angriffsfläche. Fahren Sie also zurückhaltend. Wenn Sie einen älteren Wagen mit schlechter Straßenlage besitzen, sollte Sie besonders vorsichtig sein. Es existiert kein spezielles Tempolimit für Dachboxen, es wird aber empfohlen nicht schneller als 130 km/h zu fahren.
Zusätzliche Sicherheit: Vorsichtige Naturen können die geschlossene Box während der Fahrt mit einem einfachen Klemm-Spanngurt sichern. Meist sind diese Gurte auch besser, als die verbauten Bänder innerhalb der Box. Sie lassen sich einfach austauschen. Klemm-Spanngurte gibt es billig in jedem Baumarkt.