Leasing? Das lohnt sich doch nur für Geschäftskunden - das glauben immer noch viele Autofahrer. Dabei gibt es viele günstige Angebote. Doch für Verbraucher ist der Markt schwer zu durchschauen. Wie kommen Kunden an günstige Angebote? "Wir suchen gezielt nach guten Konditionen. Das sind Langsteher bei den Händlern. Autos mit Absatzschwierigkeiten, bei denen die Hersteller freie Kapazitäten haben, " sagt Marc Härtel von LeasingTime, einem Portal, das sich auf Leasingschnäppchen spezialisiert hat. Am Ende macht es auch die Masse an Verträgen möglich, bessere Konditionen zu bekommen, als ein einzelner Käufer. Bei LeasingTime gibt es viele Autos deutscher Premiumhersteller. Allerdings müssen Kunden auf Einschränkungen einstellen: Bei LeasingTime kann man sich sein Auto meist nicht frei konfigurieren, so wie beim Händler. Wo es sonst Zehntausende von Kombinationen von Motor, Schaltung, Innenausstattung und Farbe gibt, bietet ein Angebot meist exakt eine Konfiguration an.
Guter Preis oder Extrawünsche
"Für uns steht klar der Preis im Vordergrund", erklärt Härtel. "Das geht weg von der Individualbestellung, hin zu einem guten bis sehr guten Preis." Was ein guter Preis tatsächlich ist, kann auch der Profi nicht exakt sagen. Ein Auslaufmodell am Ende des Produktionszyklus wie jetzt der Audi Qi wird immer zu billigeren Konditionen in den Markt gegeben als ein nagelneues Fahrzeug wie der A5 vom gleichen Hersteller. "Dazu kommen die Aktionen der Hersteller. Da gibt es keine Linie. Das unterscheidet sich wirklich von Woche zu Woche."
Und für wen lohnt sich Leasing? "Unsere Kunden wollen regelmäßig ein neues Auto fahren und das Modell wechseln. So etwas ist beim Kauf neuer Autos einfach unbezahlbar. Das geht nur mit Leasing." Allerdings: Wer sein Auto zehn Jahre lang fahren will, kommt mit dem eigenen Auto billiger. Ein Mentalitätswandel begünstigt das Leasing: Wer kauft, legt sich fest, nimmt häufig sogar einen Kredit auf. Das geleaste Auto bindet nur für die Dauer des Vertrages - häufig sind das nur 24 Monate. Das finanzielle Risiko ist genau zu kalkulieren.
Leasing: Keine Problem bei der Rückgabe
Viele Kunden fürchten Probleme bei der Rückgabe des Fahrzeugs. Doch die Rechtsprechung hat die Rechte der Kunde jüngst enorm gestärkt. "Wer ein Kilometer-Leasing abschließt und den Wagen pfleglich behandelt, muss keine Probleme befürchten", sagt Härtel. Vor der Rückgabe sollte man das Fahrzeug allerdings professionell aufarbeiten lassen. Die Kosten betragen etwa 200 Euro.
Was sind gute Angebote?
Der Volkswagen Golf GTI Performance 2.0 ist derzeit ein Leasing-Schnäppchen. Der Listenpreis des 230-PS-Sportlers liegt bei 31.000 Euro. Die Monatsrate - ohne Anzahlung - beträgt 189 Euro bei einer Laufleistung von 10.000 Kilometern im Jahr, bei 15.000 Kilometern sind es 211 Euro. Einschätzung: Für diese Rate gibt es sonst nur einen Golf in Sparausstattung. Für die Auslieferung des Neuwagens werden moderate 399 Euro verlangt.
Noch günstiger wird es, wenn man einen jungen Gebrauchten least. Ein Volkswagen Golf Sportsvan 1.6 TDI mit normaler Ausstattung und Erstzulassung 11/2014 kostet nur 148 Euro im Monat in einem Drei-Jahres-Vertrag. Einschätzung: Zwar nicht neu, aber für 1780 Euro im Jahr gibt es einen Top-Familienwagen.
So gelingt der Kostenvergleich
Auch wer least, muss Kosten und Angebote vergleichen. Leider ist das nicht so einfach wie beim Autokauf, weil der Kunde ein konkretes Angebot benötigt. Grundsätzlich muss man immer monatliche Rate und etwaige Sonderzahlungen addieren und zu einer echten Monatsbelastung umrechnen. Die Schlüsselfrage lautet dann: Wie viel Prozent des Listenpreises beträgt die Monatsrate? Diese Prozentangabe macht es möglich, die Güte eines Leasingangebots zu verstehen, auch wenn die Fahrzeuge im Vergleich unterschiedlich teuer sind. Als grobe Peilung kann man sagen, dass Angebote um und gar unter einem Prozent schon günstig sind. Beim Golf GTI Performance 2.0. wären das etwa 0,6 Prozent (10.000 Kilometer) oder 0,7 (15.000 Kilometer). Beides Spitzenwerte.
