Cebit-Eröffnung Optimismus und UMTS

Nach drei Jahren Krise kommt die deutsche IT-Branche zum Start der Computermesse Cebit wieder in Fahrt, hinkt dem weltweiten Wachstum aber noch hinterher. Und UMTS ist endlich gestartet.

Nach drei Jahren Krise kommt die deutsche IT-Branche zum Start der Computermesse Cebit wieder in Fahrt, hinkt dem weltweiten Wachstum aber noch hinterher. 2004 soll der Markt in Deutschland um 2,5 Prozent auf 131,4 Milliarden Euro wachsen, teile der Branchenverband BITKOM am Mittwoch auf der CeBIT in Hannover mit. Für den Weltmarkt wird aber ein Plus von 4,3 Prozent erwartet. Bei der Eröffnung sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder, die wirtschaftlichen Aussichten und Rahmendaten seien heute deutlich besser als vor einem Jahr. Wegen der Anschläge von Madrid schützt die Polizei die Cebit stärker als zunächst geplant.

Seine Regierung habe es sich zur Aufgabe gemacht, Deutschland "verstärkt auf den Weg in die Informationsgesellschaft" zu führen. "Erfolge sind bereits sichtbar. Aber wir wollen und müssen noch besser werden." In Kürze wolle die Bundesregierung eine Initiative beschließen, die einen einheitlichen Standard für die digitale Unterschrift regelt. Ziel sei es, bis Ende nächsten Jahres die Voraussetzungen zu schaffen, dass Rechts- und Geschäftsverkehr flächendeckend mit der digitalen Unterschrift abgewickelt werden könnten.

"Es geht aufwärts"

BITKOM-Präsident Willi Berchtold betonte, in der Branche um Computer, Handys und Software gehe es spürbar aufwärts. "Es gibt Anlass zum Optimismus, aber nicht zur grenzenlosen Euphorie. Die einzigartigen Wachstumsraten der späten 90er Jahre werden wir so schnell nicht wieder erleben." Auch 2005 wird nach Erwartung des BITKOM ein deutlicher Rückstand von Deutschland bleiben: Einem globalen Wachstum von 6,0 Prozent soll ein Plus von 3,7 Prozent in Deutschland gegenüberstehen. Zur Entwicklung der Erträge und damit zur Solidität des Aufschwungs konnte Berchtold keine Angaben machen. "Die Unternehmen haben sich ordentlich restrukturiert und stehen jetzt besser da als je zuvor", sagte er nur.

Bis zur Jahresmitte werde sich der Personalabbau weiter fortsetzen. Erst dann würden die Firmen wieder einstellen und so den Abbau weitgehend ausgleichen. In den vergangenen zwei Jahren verlor die Branche rund 60.000 Arbeitsplätze auf derzeit rund 750.000 Beschäftigte.

UMTS ist gestartet

Nach mehrfachen Verzögerungen kommt auch der schnelle Mobilfunk UMTS in die Gänge, der bereits Milliarden-Beträge verschlungen hat. Derartige Handys werden nach Angaben des Marktführers Nokia enorm nachgefragt. Netze für die dritte Generation des Mobilfunks (UMTS) würden inzwischen in 50 Ländern angeboten. Der Netzbetreiber E-Plus will im Juni mit ersten Diensten im neuen UMTS-Netz starten, Konkurrent O2 will im April loslegen.

Neue mobile Datendienste werden auch nach Ansicht von Siemens den Handy-Markt 2004 kräftig ankurbeln. "Mobile Service-Angebote sind der wichtigste Trend in diesem Jahr", sagte der Chef von Siemens mobile, Rudi Lamprecht. Übertragungstechnologien wie UMTS und GPRS rückten dagegen weiter in den Hintergrund. "Die Konsumenten wollen kein UMTS-Handy kaufen, sondern ihren Alltag erleichtern und ihre Mobilität erhöhen." Im Laufe des Jahres würden dafür drei wesentliche Voraussetzungen geschaffen werden: Das Zusammenwachsen mobiler Geräte und Festnetztelefone, neue Service-Angebote und der weitere Aufbau schnellerer Netze.

Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen

Unterdessen setzte die Polizei uniformierte Beamte und auch Zivilstreifen auf dem Messegelände ein. Ein Polizeisprecher betonte aber, es gebe keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung nach den Terroranschlägen von Madrid.

DPA
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