Einheitliche Lautstärke im Programm TV-Sender machen Schluss mit der Brüllwerbung

Bleibt die Mattscheibe für Kabelkunden bald schwarz? ARD und ZDF wollen den Netzbetreibern keine Einspeiseentgelte mehr zahlen.
Bleibt die Mattscheibe für Kabelkunden bald schwarz? ARD und ZDF wollen den Netzbetreibern keine Einspeiseentgelte mehr zahlen.
© Britta Pedersen/DPA
Die Fernsehzuschauer können aufatmen. Die Lautstärkesprünge beim Wechseln der Sender und in den Werbeblöcken sollen ein Ende haben. Die TV-Anstalten pegeln sich auf ein einheitliches Niveau ein.

RTL brüllend laut, das ZDF flüsterleise? Damit soll bald Schluss sein. Mit dem Start der Internationalen Funk-Ausstellung (Ifa) an diesem Freitag wollen die öffentlich-rechtlichen TV-Anbieter und ihre privaten Konkurrenten ihre Programme mit einheitlicher Lautstärke ausstrahlen, wie die ARD-Geschäftsführung am Montag mitteilte.

"Lautstärkesprünge" beim Umschalten zwischen den Sendern sowie zwischen den Programmbeiträgen innerhalb eines Senders sollen deutlich verringert werden, hieß es. Dies gelte grundsätzlich für alle Programmbeiträge, also auch für Werbung und Trailer.

Heinz-Joachim Weber, der Vorsitzende der Produktions- und Technikkommission von ARD und ZDF, verspricht sich von der einheitlichen Lautstärke "ein seit vielen Jahren bekanntes Ärgernis im Sinne unserer Zuschauer zu lösen oder zumindest zu verbessern".

"Klangdynamik" bleibt davon unberührt

Auf bestimmte Einschränkungen muss sich der Zuschauer dennoch einstellen: "Die bewusst dramaturgisch eingesetzte Klangdynamik innerhalb eines Sendebeitrags oder eines Werbespots bleibt als elementares Gestaltungsmerkmal davon allerdings unberührt", hieß es in der Mitteilung. "Einzelne Momente oder Passagen unterschiedlicher Lautstärke wird es auch weiterhin geben."

Die Grundlage für den gemeinsamen Beschluss bietet eine neue internationale Empfehlung der EBU (European Broadcasting Union) zur "Lautheitsmessung und -Aussteuerung".

Die neue Generation von Messgeräten ermöglicht laut ARD nun "die Aussteuerung nach "Lautheit" und löst damit die bisher bekannte Spitzenpegelmessung ab". Dadurch könne der Sendebeitrag so produziert werden, dass die Lautstärke am Sendeausgang einen definierten Wert aufweise.

DPA
cf/kng/DPA/AFP

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