Beim Starten des Browsers beschleicht offenbar immer noch viele Deutsche ein ungutes Gefühl: 55 Prozent halten ihre Daten im Internet für unsicher, nur 40 Prozent tendenziell für eher unsicher. Das ergab eine am Montag im Vorfeld der IT-Messe Cebit vorgestellte Umfrage im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom.
Aktueller Datenverlust bei Google Mail
Unterdessen könnte eine aktuelle Meldung aus den USA die Skeptiker bestärken: Etwa 150.000 Nutzer des E-Mail-Diensts von Google haben offenbar aufgrund einer technischen Störung Daten verloren. Die Google-Zentrale in Mountain View im US-Bundesstaat Kalifornien teilte am Montag im Internet mit, dass Problem betreffe weniger als 0,08 Prozent der Nutzer. Experten arbeiteten an der Reparatur der Konten.
Aus Angst vor mangelndem Datenschutz nutzen etwa 20 Prozent der Bitkom-Umfrage zufolge auch nicht das sogenannte Cloud Computing. 21 Prozent hält die Furcht vor einem Verlust von Daten davon ab. Cloud Computing, das Rechnen in der Wolke, steht dieses Jahr im Mittelpunkt der Cebit. Dabei werden Programme nicht mehr auf dem einzelnen Rechner installiert, sondern laufen in großen Rechenzentren und werden per Internet auf den Computer geholt. Auch über Internethandys können sie oft genutzt werden.
Viele sind schon in der Wolke - ohne es zu wissen
Vielen Deutschen ist diese Technik allerdings noch überhaupt nicht bekannt - zumindest dem Namen nach. Nur jeder achte Internetnutzer kennt der Bitkom-Umfrage zufolge den Begriff Cloud Computing - obwohl sehr viele derartige Dienste nutzen.
Jeder dritte Internetnutzer etwa speichere online Daten wie etwa Fotos, habe einen Online-Kalender oder ein Online-Adressbuch. Zudem nutzen viele Verbraucher schon seit Jahren Webmail-Dienste, bei denen sie über eine Internetseite ihre E-Mails kontrollieren - auch das ist Cloud Computing. "Viele Menschen nutzen Cloud Computing, doch kaum einer weiß es", sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.
Zudem nutze sogar schon jeder fünfte deutsche Internetnutzer kostenpflichtige Clouddienste, etwa Erweiterungen in sozialen Netzwerken, Online-Speicherplatz oder Online-Computerspiele, erklärte Bitkom.
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