Erste Straßenbilder online Google gibt Vorgeschmack auf Street View

Seit sechs Uhr sind die ersten Straßenbilder im Internet zu sehen: Google gibt einen Einblick in seinen umstrittenen Dienst Street View. Zum Start können zehn Bundesliga-Stadien und zehn Sehenswürdigkeiten besichtigt werden. In der Gemeinde Oberstaufen wird die Live-Schaltung sogar mit Torte und Tanz gefeiert.

Google gibt in Deutschland einen ersten Vorgeschmack auf seinen Online-Straßenatlas Street View. Der Internet-Konzern stellte in der Nacht zum Dienstag erste Straßenbilder ins Internet. Es geht zunächst aber nur um sechs Sehenswürdigkeiten, zehn Bundesliga-Stadien und wenige Straßenzüge einer Gemeinde im Allgäu. Auf breiter Front will Google den Street- View-Dienst mit Panorama-Ansichten von Straßen der 20 größten Städte Deutschlands bis Jahresende starten.

Seit Dienstag kann man in Googles "Street-View-Galerie", die die Vorzüge des Dienstes demonstrieren soll, die Berliner Siegessäule umrunden und aus einiger Entfernung am Bundeskanzleramt "vorbeifahren". Mit dabei sind unter dem Stichwort "Kleine Deutschlandreise" auch der Dresdner Theaterplatz und der Königsplatz in München. Zudem gibt es eine Panorama-Ansicht aus dem Park am Schloss Solitude in Stuttgart zu sehen sowie einen Blick auf die Elbe von der Hamburger Köhlbrandbrücke.

In der Gemeinde Oberstaufen im Allgäu kann man jetzt virtuell über die Bürgermeister-Hertlein-Straße fahren. Dort kann man dann nach wenigen Klicks auch sehen, wie ein unkenntlich gemachtes Haus aussieht: Ein verwischtes Viereck, als hätte jemand eine riesige Milchglas-Fensterscheibe vor das Gebäude gestellt. Die Kleinstadt ist ein beliebter Ferienort und hat sich von Anfang an offensiv zu dem Fotodienst bekannt, weil sie sich davon einen großen Werbeeffekt verspricht. Für Reisende könne es nur von Vorteil sein, wenn sie sich vor der Buchung ihres Urlaubs bereits detailliert im Internet informieren könnten, erklärte das Tourismusbüro. Die Live-Schaltung werde deshalb sogar mit dem Anschneiden einer Torte, Alphornbläsern und Trachtentanz gefeiert.

Mehr als 244.000 Haushalte wollen verpixelt werden

Das ist ein Bild, das in den deutschen Straßenzügen von Street View häufiger auftauchen wird: Mehr als 244.000 Haushalte allein in den 20 größten Städten hatten beantragt, ihre Wohnhäuser in dem Google-Dienst unkenntlich zu machen. Google betont, dies seien trotz der heftigen Diskussion vergangenen Monate nur knapp drei Prozent der betroffenen Haushalte.

Datenschützer sprachen von bundesweit mehr als einer Million Haushalten, wenn der Anteil der Widersprüche auf das ganze Land hochgerechnet werde. Wenn auch nur ein Mieter eines Mehrfamilienhauses nicht in Street View will, wird das ganze Gebäude "verwischt" dargestellt. Die Aktion kann nicht rückgängig gemacht werden, da Google dafür die Originalbilder verändert.

Allianz-Arena von innen und außen sichtbar

Oberstaufen gehört zwar nicht zu den 20 größten deutschen Städten, bekam zum Street-View-Start aber eine prominente Rolle, weil die dortige Tourismusgesellschaft von sich aus Google darum bat, Bilder der Gemeinde möglichst frühzeitig ins Netz zu stellen. Die 20 Städte sind Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal.

In der Street-View-Galerie kann man sich jetzt bereits die Münchner Allianz-Arena von innen und außen ansehen. Bei neun anderen Bundesliga-Stadien gibt es einen Panorama-Blick vom Spielfeld auf die Tribünen. Mit dabei sind etwa die AWD-Arena in Hannover, die BayArena in Leverkusen sowie auch der Signal Iduna Park in Dortmund und die Veltins-Arena in Gelsenkirchen.

Lesen Sie dazu auch bei unserem Partner in der Schweiz, 20 Minuten Online: "Die lustigsten Bilder aus Google Street View"

DPA
DPA

PRODUKTE & TIPPS