Wo ist der beste Ort, um eine Leiche zu verstecken? Auf der zweiten Google-Trefferseite, denn die bekommt niemand so schnell zu Gesicht. Dieser Witz ist viele Jahre alt, hat aber nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Denn Googles Suchschlitz wird täglich von Millionen Deutschen verwendet. Sie wollen wissen, wer beim Dschungelcamp raus ist, wer die Australian Open gewinnt und warum Whatsapp gestört ist. Sie suchen dort nach günstigen Hotels und Tricks für Fortnite. Kein Wunder also, dass viele Seiten alles dafür tun, um möglichst weit oben in den Ergebnissen zu landen. Je prominenter der Link, desto höher die Chance, dass Nutzer ihn anklicken.
Kleine Symbole ...
Seit wenigen Tagen sieht die Suchtreffer-Übersicht jedoch anders aus: Vor jedem Link befindet sich nun ein kleines Symbol, das sogenannte Favicon. Was dort angezeigt wird, entscheiden die Seitenbetreiber - von einem Mini-Martiniglas bis zu einem stern wie bei uns ist vieles möglich. Um Missbrauch vorzubeugen - es ist nicht auszuschließen, dass einige Webseiten unangemessene oder für den Nutzer verwirrende Favicons einstellen könnten - behält sich Google das Recht vor, ein Standard-Symbol für diese Website zu verwenden.

Wie der US-Konzern erklärt, soll die neue Ansicht den Usern helfen, die Ergebnisse leichter zu überblicken und filtern zu können. "Das Format stellt die Marke einer Website in den Vordergrund und hilft Suchenden, besser zu verstehen, woher die Informationen stammen, die Ergebnisse leichter zu scannen und zu entscheiden, was sie erkunden wollen", heißt es in einem Tweet von Google. In der mobilen Suche auf Smartphones nutzt Google dieses Prinzip bereits seit Längerem. Eine weitere Neuerung: Bezahlte Suchergebnisse werden mit dickerer Schriftart visualisiert, zudem steht davor das Wort "Anzeige".
... sorgen für große Diskussionen
Einige Internetnutzer werfen dem Suchmaschinen-Gigant vor, dass die neue Optik lediglich eingeführt wurde, damit man die Anzeigen-Kennung auf den ersten Blick nicht mehr so gut erkenne und Google so mehr Geld verdiene. Tatsächlich sind die Umsätze mit Anzeigen die wesentliche Säule des Geschäftsmodells. Weil Ergebnisse aus der organischen Suche zuvor kein Symbol hatten, konnte man bezahlte Treffer leichter von unbezahlten unterscheiden, argumentieren Kritiker.
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