Als wäre Sony Pictures nicht schon genug Schaden aus dem Angriff vor drei Wochen entstanden: Die Hacker, die sich selbst als "Guardians of Peace" (Hüter des Friedens) bezeichnen, planen bereits das nächste Datenpaket zu veröffentlichen - ausgerechnet zu Weihnachten. Die neuen Enthüllungen seien spannender als die bisherigen, sie werden den Lesern eine große Freude bereiten - und sollen Sony noch mehr schaden, kündigte die Gruppe in einem Post beim anonymen Dienst Pastebin an. Neben der Ankündigung fand sich außerdem die Aufforderung, ihnen Wünsche für die Auswahl der Daten per E-Mail mitzuteilen. Der Eintrag ist mittlerweile wieder gelöscht, in Googles Cache aber immer noch zu finden.
Welche Informationen die Hacker bisher zurückgehalten haben, ist noch völlig unklar. Trotzdem ist es schwer vorstellbar, dass es für Sony Pictures noch viel schlimmer kommen kann. Neben geheimen Firmendaten wie Gehaltslisten waren Privatdaten der Angestellten, Telefonnummern von Stars, per E-Mail ausgetauschten Lästereien der Führungsriege und sogar komplette Filme im Netz aufgetaucht - teilweise Monate vor ihrem offiziellen Erscheinungsdatum. Zuletzt hatte etwa das Drehbuch #link;www.stern.de/news2/aktuell/hacker-klauen-sony-fruehe-version-von-bond-drehbuch-2160022.html;zum nächsten James-Bond-Film# seinen Weg ins Netz gefunden.
Schadensbegrenzung per Abmahnung
Bei Sony versucht man sich derweil in Schadensbegrenzung - allerdings in unerwarteter Richtung: Der Konzern hatte nach Berichten verschiedener US-Medien einen Brief an sie gerichtet. Der bei "Re/code" herunterladbare Brief fordert die Verlage auf, die aufgetauchten Informationen nicht weiter auszuwerten und schon gar nicht zu veröffentlichen. Stattdessen sollen sie die Daten zerstören. Andernfalls will Sony gegen die betreffenden Verlage vorgehen - und Schadensersatzansprüche geltend machen.