Seit letzter Woche sind das neue iPhone 8 und iPhone 8 Plus auch hierzulande erhältlich. Anders als bei vielen Vorgängermodellen hielt sich der Ansturm auf die Smartphones jedoch in Grenzen, Schlangen kauflustiger Kunden vor den Geschäften bildeten sich kaum. Ein Grund dafür dürfte sein, dass das Unternehmen für vorbestellte Geräte inzwischen feste Abholtermine vergibt. Ein anderer - und vermutlich gewichtiger: Im iPhone X steht Apples wahres Flaggschiff bereits in den Startlöchern. Ab dem 27. Oktober kann dieses vorbestellt werden, Anfang November soll die Auslieferung beginnen.
Hochauflösendes 5,8-Zoll-Display mit OLED-Technik, Face-ID, verbesserte Kameras und vieles mehr: Tatsächlich hat Apple dem iPhone X einige Innovationen spendiert. Das allerdings hat seinen Preis: Für die 64-Gigabyte-Version sind in Deutschland 1149 Euro, für die 256-Gigabyte-Variante gar 1319 Euro fällig. Zum Vergleich: Das iPhone 8 ist in der kleinsten Version bereits für "nur" 799 Euro zu haben.

Gewinnmarge beim iPhone X auf erstem Blick enorm
Wie viel Apple die Produktion seines künftigen Premium-Smartphones kosten dürfte, hat unter anderem die chinesische Website "ichunt.com" einmal geschätzt. Das Fazit: Die Gewinnmarge ist - zumindest auf den ersten Blick - enorm.
So kommt "ichunt.com" nach der Berechnung und Auflistung aller Einzelkomponenten der 256-GB-Version auf einen Produktionspreis von 413 US-Dollar (etwa 350 Euro). In den USA, wo das iPhone X mit großem Speicher 1149 US-Dollar kostet, machte Apple pro verkauftem Gerät also rund 735 US-Dollar (ca. 623 Euro) Gewinn. Bei einem in Deutschland verkauftem Modell wäre es demnach gar ein Plus von knapp 900 Euro.
OLED-Display ist die teuerste Komponente
Die mit Abstand teuerste Komponente ist laut "ichunt.com" demnach das OLED-Display, dessen Preis auf rund 80 US-Dollar geschätzt wird. Für den 256-Gigabyte-Speicher veranschlagt die Seite etwa 45 US-Dollar, für den neuartigen A11-Bionic-Chip rund 26 US-Dollar. Weitere ausgewählte Kostenpunkte: Kamera (33 US-Dollar), 3D-Sensor (25 US-Dollar), RAM-Module (24 US-Dollar) und LTE-Modem (18 US-Dollar).
Was die Berechnung des chinesischen Portals indes nicht berücksichtigt, sind die Kosten, die Apple für die eigentliche Entwicklung des Geräts sowie für Marketing und Logistik ausgeben muss. Faktoren, die aufgeschlagen werden müssen und so letztlich auch den Verkaufspreis deutlich beeinflussen. Zudem setzt "ichunt.com" seine Schätzung recht niedrig an. So bezifferte die Susquehanna International Group die Produktionskosten mehreren Medienberichten zufolge erst kürzlich auf 581 US-Dollar.
Selbst in dem Fall würde Apple mit jedem verkauften iPhone X einen ordentlichen und für das Unternehmen typischen Gewinn einfahren. Man bezahlt beim Unternehmen mit dem angebissenen Apfel als Logo schließlich nicht nur für die Technik, sondern (vor allem) auch für den Namen.
