In Sydney wird das höchste Holzhaus der Welt entstehen, immerhin 180 Meter hoch wird sich das Gebäude erheben, das für den Softwarekonzern Atlassian gebaut wird. Das von den New Yorker Architekten SHoP und der australischen Firma BVN entworfene Atlassian-Gebäude wird zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben und mit Sonnenkollektoren und selbstbeschattenden Fenstern in seiner Fassade ausgestattet.
Die tragenden Teile bestehen aus Stahl und Holz – die komplex geformten Holzelemente werden aus zusammengepressten Nadelholzschichten bestehen. Die grüne Krone des Daches ist ein Park mit Bäumen, der sich in mehreren Schichten von Dach- und Außengärten bis zur Spitze des Hochhauses erstreckt.
Holz spart CO2
Holz als Baumaterial ist die Schlüsseltechnologie, um die CO2-Bilanz des Gebäudes zu senken. "Diese Art von Sperrholz ist ein unglaublich grünes Material, und es hilft uns, große Mengen an Beton und Stahl zu vermeiden", so Scott Hazard von Atlassian. Nur für wenige Elemente der Konstruktionen wird Stahl verwendet und überall, wo es möglich ist, wird mit Holz gebaut.
"Die größte Herausforderung bei Holzgebäuden ist der Brandschutz und die strukturelle Belastung", so Ninotschka Titchkosky, eine der Architektinnen. Darum wird das Gebäude als Hybrid angelegt, einzelne Element bestehen aus Stahl und Beton, um diese Probleme zum meistern. Größte Besonderheit sind die Gärten, die sich hinter der Fassade um das Gebäude schlängeln. "Jede einzelne Zone wird einen eigenen Gartenbereich haben", so Titchkosky. Sie spricht nicht von Büroetagen, sondern von Nachbarschaften und Lebensräumen. Jedes Habitat wird über einen eigenen Gartensitzplatz verfügen.

Nach dem Bau wird das Gebäude im Betrieb vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben, so die Architekten. Die Fenster werden sich selbst verschatten, um die Strahlungswärme zu reduzieren, und das gesamte Gebäude wird mit Sonnenkollektoren ausgestattet sein. Es ist das dem Ziel, 50 Prozent weniger Kohlenstoffemissionen als bei herkömmlichen Bauprojekten zu verursachen und 50 Prozent weniger Energie beim Bau zu verbrauchen.
Arbeiten nach Corona
Der Turm soll Platz für 4000 Arbeitsplätze auf 40 Etagen bieten. Auch wenn in Zeiten von Corona Homeoffice die vorherrschende Arbeitsweise ist, glaubt Atlassian, dass Unternehmen nach wie vor Büros bräuchten, um florieren zu können. "Der Raum, den wir bauen, wird höchst nachhaltig und höchst flexibel sein - er wird speziell für die Zukunft der Arbeit gebaut", sagte einer der Firmengründer. "Selbst mit einer in der Stadt verteilten Belegschaft brauchen wir einen Ort, an dem wir zusammenkommen können", sagte er.
"Gebäude müssen ein Ort sein, der die Mitarbeiter anzieht, damit sie herkommen und ihre beste Arbeit leisten. Er ist auch ein Aushängeschild für zukünftige Mitarbeiter", sagte er. "Wir haben die Gelegenheit, das erste Gebäude in Sydney zu bauen, das auf eine neue Art und Weise für eine Belegschaft im Homeoffice enstehen wird."
Die Bauarbeiten sollen im nächsten Jahr beginnen und 2025 abgeschlossen sein.
Quelle:AFR
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