Die chinesische Marine (PLAN) ist dabei, ihren dritten Flugzeugträger zu erproben, um ihn dann in Dienst zu stellen. Das Modell 003 war ein Schock für die westliche Marine, da die Chinesen mit einem Schlag von den ersten zwei Trägern mit einem veralteten sowjetischen Design zur neuesten Träger-Generation der US-Navy aufgeschlossen haben.
Nun gibt es eine neue Überraschung: Offenbar wird an einem Träger nur für Drohnen gearbeitet. Zuerst berichtete "Naval News".
Es wäre der erste Drohnenträger, der für große Drohnen mit Starrflügeln ausgelegt ist. Sie benötigen eine Start- und Landebahn. Das Schiff besitzt nur ein Drittel der Länge und Größe eines heutigen Super-Carriers, entspricht damit in den Dimensionen eines Geleitträgers aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese kleinen Flugzeugträger wurden damals gebaut, um Geleitzüge und Konvois zu schützen. Für heutige Kampfjets wäre der neue Träger jedoch zu klein.
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Drohnenträger mit unkonventionellem Rumpf
Der Aufbau mit der "Insel" für die Kommandobrücke steuerbords wirkt konventionell, ist es aber nicht. Das Schiff ist ein Katamaran mit einem Doppelrumpf. Als Konzept für Flugzeugträger ist die Idee bekannt, nur wurde sie nie verfolgt. Die Form des Katamarans ist hier möglich, weil der Träger kein Hangardeck unterhalb des Flugdecks besitzt. Naval News nimmt an, dass auf dem Schiff Drohnen mit bis 20 Metern Spannweite bewegt werden können.
Gemessen an der Größe sind die Flügel bei vielen Drohnen größer als bei Kampfjets. Die besseren Gleiteigenschaften ermöglichen eine lange Flugdauer. Überhaupt nimmt man an, dass Kriegsschiffe in Zukunft Drohnen einsetzen. Doch ein Kriegsschiff ohne ein Flugdeck ist limitiert, große Kampfdrohnen können von ihm aus nicht starten. Der Seekriegsexperte J. Michael Dahm schreibt in "Naval News", dass die Werft dafür bekannt ist, Kopien westlicher Schiffe zu bauen, an denen die PLAN für einen Ernstfall übt. Weil der neue Träger jedoch einzigartig ist, kommt diese Erklärung kaum in Betracht.
Prototyp für den Drohneneinsatz
Vermutlich handelt es sich um einen Prototyp, der die Möglichkeiten des Drohneneinsatzes von See aus erforschen soll. Denn die würde ganz anderen Gesetzen folgen als der Einsatz eines Super-Carriers. Ein großer konventioneller Flugzeugträger wird von einer ganzen Gruppe von Kampfschiffen und U-Booten begleitet und geschützt. Diesen Aufwand würde man für einen Drohnenträger nicht auf sich nehmen. Mehrere Länder arbeiten an Plänen für derartige Schiffe, darunter Iran und die Türkei, doch hier würde China weltweit die Führung übernehmen.
Das Schiff zeigt einen "beeindruckenden Appetit auf Innovationen in großem Maßstab und die Bereitschaft, alle Entwicklungsrisiken übernehmen, die mit solchen Experimenten einhergehen“, sagte Dr. Euan Graham, leitender Analyst am Australian Stategic Policy Institute, zum britischen "Telegraph". Allein die Tatsache, dass Peking in Führung geht, sei eine "wichtige Veränderung für sich".
Einfach gebaut
Ein Drohnenträger wird die Fähigkeit Pekings, Machtprojektionen über große Entfernungen vorzunehmen, weiter verstärken. Dr. Graham weist darauf hin, dass das Schiff relativ nüchtern und einfach gehalten ist. Das deutet für ihn darauf hin, dass sein Einsatz als "risikoreich" angesehen wird. Das Schiff also nicht wie ein Supercarrier um jeden Preis geschützt wird. Im Ernstfall einer Konfrontation mit den USA kann das bedeuten, dass der Katamaran seine Drohnen in die Nähe der Kriegszone bringen soll und seine Aufgabe mit dem Start eines Drohnenschwarms erfüllt hat.
Quelle: Naval News, Telegraph