DVD-Player Im Dschungel der Kürzel

Vor Regalen mit DVD-Playern geraten viele Käufer in Verzweiflung. So viele Modelle! So viele Abkürzungen! Welche Ausstattung braucht Ihr Abspielgerät wirklich? Ein Leitfaden für DVD-Novizen.

Nichts kann die Elektronikbranche so gut wie verwirrende Buchstabenkürzel erfinden. Dabei könnte der Kauf eines DVD-Players so einfach sein: ein Griff in den Kartonstapel im Discountmarkt, 50 Euro zahlen, und die Sache ist erledigt. Doch dann stehen da die vielen Kürzel auf dem Typenschild: CD-R, MP3, JPEG, DIVX, DVI und RGB. Lassen Sie sich nicht einschüchtern, all das ist schnell erklärt - und nützlich zudem, hilft es Ihnen doch, das Gerät auszusuchen, das Sie wirklich brauchen.

Zuerst die Kürzel:

Sie bezeichnen die Datenformate, die der Player beherrscht. Wer ausschließlich Kauf- oder Leih-DVDs abspielen will, muss sich dafür nicht interessieren. Denn normale DVDs bewältigt jedes Gerät. Anders sieht es mit selbst gebrannten Scheiben aus, die etwa am heimischen PC entstanden sind. Da kommen Filme auf Rohlingen vom Typ DVD-R, DVD+R, DVD-RW und so weiter infrage - die meisten Player beherrschen auch diese Formate. Daneben gibt es für kurze Filme die Möglichkeit, sie auf CD im Format Video-CD und SVCD zu brennen. Auch Musik können DVD-Player klaglos abspielen - die normaler Audio-CDs, zudem Musikdateien vom Typ MP3 oder WMA, die Sie selbst auf CD gebrannt haben. Schließlich projizieren die meisten Player auf den jeweils ausgewählten Monitor auch Fotos, die auf CD eingeschoben werden, gespeichert als JPEG-Datei. Und das Kürzel DIVX? Das ist ein bei Selbstbrennern beliebtes Filmformat, das viel Platz spart. Allerdings beherrschen dies nicht alle DVD-Player.

Glossar

- MP3, WMA Dateiformate, mit denen am Computer Musik platzsparend gespeichert werden kann. Diese Dateien lassen sich auf CD brennen und dann in vielen DVD-Playern abspielen
- JPEG Dateiformat zum Speichern von Fotos aus Digitalkameras. Auch sie lassen sich auf CD brennen und dann per DVD-Player auf dem Fernseher anzeigen
- DIVX Sehr effizientes Kompressionsverfahren für digitale Videofilme: DIVX kann die Größe solcher Videodateien stark reduzieren, ohne die Bildqualität allzu deutlich zu verringern. Die nötige Software gibt es kostenlos zum Herunterladen im Internet (www.divx.com)

Welche Kürzel der gewünschte Player verstehen sollte, hängt also davon ab, was Sie mit ihm vorhaben. Die zweite Gruppe Kürzel bezieht sich auf die Anschlüsse: Ein konventioneller Fernseher zum Beispiel zeigt DVD-Videos am schärfsten, wenn er sie als S-Video- oder als RGB-Signal geliefert bekommt. Wenn Ihr Fernseher solche Signale versteht (siehe dessen Gebrauchsanleitung), dann sollte das auch der DVD-Player können. RGB-Signale kommen aus der großen länglichen Scart-Buchse, die sich oft auch auf S-Video umschalten lässt. Zusätzlich hat das S-Video-Signal meistens noch eine eigene, runde Ausgangsbuchse.

Flachbildschirme und Videoprojektoren laufen erst zu Hochform auf, wenn der Player ihnen Bildsignale im so genannten Vollbild-Modus liefert, neudeutsch "Progressive Scan" genannt. Der Grund: Normale Fernseher erhalten jedes Bild in zwei Hälften, was bei großen Flachdisplays zu hässlichem Flimmern führt. Wenn Sie also ein solches TV-Gerät benutzen, sollte der Player "Progressive Scan" können.

Die Königsklasse unter den Videoprojektoren und den Flachfernsehern schließlich kann die Bildsignale auch in digitaler Form entgegennehmen - zumeist über eine Verbindung nach dem Stan-dard DVI. Der Vorteil: Die digitale Übertragung funktioniert völlig ohne Qualitätsverlust. Allerdings braucht der DVD-Player hierzu den passenden DVI-Ausgang - und den bieten bisher erst wenige Modelle.

Selbst wenn die Kürzel bei einem preiswerten Gerät Ihren Wünschen entsprechen, sollten Sie auf einen Sehtest beim Händler nicht verzichten. Achten Sie dabei besonders darauf, ob Farben und Kontraste nicht flau und kraftlos dargestellt werden. Am besten nehmen Sie dazu eine Ihrer Lieblings-DVDs mit.

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Wolfgang Tunze

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