"Nur Bares ist wahres" – diesen Satz hört man seit Beginn der Woche auffallend oft. Grund für die gebetsmühlenartige Wiederholung dieser Phrase ist eine landesweite Störung eines sehr weit verbreiteten Kartenterminals des amerikanischen Herstellers Verifone. Auch nach dem Feiertag gehen die Probleme mit der bargeldlosen Zahlung offenbar weiter. Immerhin: Der Hersteller gelobt Besserung, braucht aber Zeit.
Manueller Eingriff nötig – das kostet Zeit
Der "dpa" sagte ein Verifone-Sprecher: "Wir werden in Kürze ein Software-Update für unsere Kunden bereitstellen, um das Problem zu beheben, und werden unsere Kunden informieren, sobald dieses verfügbar ist." Der betroffene Zahlungsdienstleister Payone ordnet ein: "Dieser komplexe Vorgang kann daher nicht ad hoc in der Fläche ausgeführt werden, sondern wird geraume Zeit in Anspruch nehmen." Übersetzt: Mit einem Mausklick in der Verifone-Zentrale ist es wohl nicht getan, offenbar muss man direkt an die Terminals. Eine logistische Herausforderung.
Die verschiedenen Anbieter scheinen sich große Gedanken zu machen, wie man die Terminals möglichst effizient wieder ans Netz bekommt. Der Finanzdienstleister Concardis meldet, dass man plane, defekte Geräte vor Ort gegen funktionierende Terminals auszutauschen.
Eine Steilvorlage für neue Zahlungsmethoden
Stark betroffen sind unter anderem Filialen von Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl, Rewe, Penny, Edeka und Toom. Auch einige Tankstellen platzierten bereits Schilder an den Zapfsäulen, dass eine Kartenzahlung nicht möglich sei, ebenso traf es diverse Verkehrsbetriebe, zum Beispiel die Stadtwerke Bonn.

In den sozialen Netzwerken lies man allerhand Geschichten von Lösungen, wie Kunden die Zahlung letztlich durchführen konnten. Neben zahlreichen Lobeshymnen auf das Bargeld erleben alternative Zahlungsmethoden einen echten Boom.
So hat sich unter Edeka-Kunden die App der Handelskette rumgesprochen, mit der sich dort trotz defekter Terminals bargeldlos bezahlen lässt. Bei Fast-Food-Ketten schickt man Kunden an die Bestellterminals, da dort andere Kartengeräte verbaut sind, als an den Kassen. Wieder andere Kunden berichten (vermutlich aus kleineren Läden), dass man dem Verkäufer das Geld einfach per Paypal schicken konnte.
Einfach, aber effektiv: Mit diesen sechs Tipps sparen Sie beim Einkauf im Supermarkt

Wer strategisch vorgeht und bereits Zuhause genau aufschreibt, was er braucht, kauft kein unnützes Zeug ein. Das geht auch digital mit einer App, die Sie auch mit Mitgliedern aus Ihrem Haushalt synchronisieren können. Natürlich sollten Sie sich dann auch penibel daran halten, was auf der Liste steht.
Bitte der Kunden: Hinweise nicht erst an der Kasse!
Für die Dauer der Störung haben viele Kunden allerdings einen Wunsch an die Läden: Sollte eine Filiale nicht in der Lage sein, Kartenzahlungen zu akzeptieren, wolle man den unmissverständlichen Hinweis auf diesen Umstand schon am Eingang sehen – und nicht erst an der Kasse. Ebenfalls schlagen viele frustrierte Kunden vor, für einen solchen Fall alternative Kartenterminals aufzustellen – in anderen Ländern sei dies aus genau diesem Grund üblich.