Mit Spannung wurden die diesjährigen Sterne erwartet: Eigentlich sollten die Gewinner erst am frühen Dienstagabend in Berlin bekannt gegeben werden, doch sie geisterten bereits am frühen Nachmittag im Netz herum. Jetzt die Bestätigung: 2019 tragen zehn Restaurants drei Sterne. Sie alle sind alte Bekannte.
Mit etwas Verspätung - normalerweise erscheint der Guide Michelin im November - werden an diesem Dienstag die Gewinner und Verlierer in Berlin präsentiert. Im vergangenen Jahr wurden 300 Restaurants ausgezeichnet, darunter elf Häuser mit drei Sternen und 39 mit zwei Sternen. Ein Restaurant mit der höchsten Auszeichnung, das "La Vie" in Osnabrück, musste inzwischen allerdings schließen, weil der Investor den Geldhahn zugedreht hatte. Lesen Sie mehr dazu hier. In diesem Jahr sind es noch mehr Sternerestaurants: Insgesamt 309.
Dass die Drei-Sterne-Restaurants so beständig sind, ist gut für die deutsche Gastronomielandschaft. Die eigentliche Überraschung in diesem Jahr ist: Der Guide Michelin setzt endlich auf junge Konzepte. Die Küchenchefs bringen einen frischen Wind in die Restaurantszene, auch vegetarische und vegane Küche kann Spitzenklasse sein. Auch das Ambiente spielt eine immer wichtigere Rolle, sie soll locker und entspannt sein.
Immer mehr Sterne
Immer mehr Restaurants in Deutschland können sich mit Sternen des Guide Michelin schmücken. In der am Dienstag in Berlin vorgestellten Ausgabe des Hotel- und Restaurantführers werden 309 Gourmet-Restaurants aufgeführt, neun mehr als im Vorjahr. Dabei boomen die Häuser mit einem Stern. Bei den beiden noch höheren Kategorien gibt es je ein Restaurant weniger. "Von den 309 Sterne-Restaurants sind 42 neue", sagte Pascal Couasnon, Geschäftsführer für den Bereich Food and Travel bei Michelin. "Viele Köche züchten ihr Gemüse selbst. Außerdem spielen lokale Produkte eine große Rolle."
Die Trends der vergangenen Jahre setzen sich laut Ralf Flinkenflügel, Chef des Guide Michelin, fort. In Berlin etwa findet sich neu mit einem Stern das "CODA Dessert Dining", in dem es eine Küche auf Basis der Patisserie gibt. Dort sitze man an der Theke oder an Holztischen. "Das ist völlig entspannt." Im "Ernst" - ebenfalls neu mit einem Stern in Berlin ausgezeichnet - umrahmt die Theke den Kochbereich des kleinen Restaurants. "Die Gastronomen haben erkannt, was die Gäste möchten, sie möchten gut essen in einem lockeren Ambiente", sagte Flinkenflügel. "Dieses Elitäre war gestern."
