Um die gute Nachricht vorwegzunehmen: Vor zehn Jahren haben Hersteller noch an Vanille gegeizt und mit synthetischem Vanillin nachgeholfen. Diesmal haben die Tester nichts davon in den Produkten gefunden. Was aber weniger cool ist: Manche enthalten kaum Vanille, dafür zu viel Fremdaroma. Das sind Aromastoffe, die nicht aus der Vanille stammen, aber Vanillegeschmack nachahmen oder verstärken können. Die werden beispielsweise aus pflanzlichen, tierischen oder mikrobiologischen Ausgangsstoffen hergestellt.
19 Produkte hat Stiftung Warentest genauer unter die Lupe genommen. Der Testsieger ist Häagen-Dazs Vanilla. Die Tester schreiben: "Die gehaltvolle Eiscreme ohne Zusatzstoffe schmeckt deutlich nach Vanille und kräftig nach frischer Sahne. Sie schneidet bei der Verkostung am besten ab, kostet aber 15 Euro je Kilogramm." Das ist kein Schnäppchen. Den Geschmack aber ist der Preis wert. Das Häagen-Dazs schneidet mit der Gesamtnote 1,7 ab. Übrigens nicht zum ersten Mal. Das liegt an dem vollmundigen und kräftigen Geschmack. Im Eis stecken 39 Prozent frische Sahne.
Zu wenig Vanille, zu viel Luft
Es gibt fünf gute Produkte, die nur 1,91 Euro pro Kilo kosten. Darunter der Preis-Leistungs-Sieger Grandessa von Aldi Süd. Unter den Besten sind auch Mövenpick (7 Euro) und das Bio-Eis von Alnatura (9,35 Euro).
Leider enthalten fünf Produkte kaum Vanille. Darunter das Cremissimo, das zu den beliebtesten Speiseeis-Sorten in Deutschland gehört. Im Vanille-Bourbon-Eis vom Lieferdienst Eismann und im veganen Lupineneis Made with Luve haben die Prüfer zu viel Fremdaroma nachgewiesen. Sie bewerten die Sorten daher mit Mangelhaft. Veganes Eis fällt bei den Testern komplett durch: Zu viel Fremdaroma, zu viel Zucker lautet das Urteil. Anstelle von Milch und Sahne wird mit Kokosfett nachgeholfen.
Was den Prüfern zudem aufgefallen ist: Viele Packungen enthalten mehr Luft als Eismasse. Das Cremissimo am meisten, das Häagen-Dazs am wenigsten. Luft sorgt dafür, dass das Eis cremiger ist.