Am Dienstagabend war es so weit, die Liste mit den 50 besten Restaurants der Welt wurde in Antwerpen feierlich veröffentlicht. Ganz vorne mit dabei ist ein Restaurant, das erst in diesem Jahr mit drei Michelin-Sternen dotiert wurde: das Noma mit Chefkoch René Redzepi in Kopenhagen. Dabei ist es nicht das erste Mal auf Platz eins der Rangliste "World's 50 Best Restaurants".
Bereits 2010, 2011, 2012 und 2014 wurde das Noma als bestes Restaurant gekürt, zwischenzeitlich hatte es aber geschlossen und ist übersiedelt. Damit kann es im Wettbewerb der besten Lokale wieder mit dabei sein, denn die früheren Erstplatzierten rutschen in eine neue Kategorie. Wie beispielsweise die Vorgängersieger Mauro Colagreco mit seinem Restaurant Mirazur in Menton an der Côte d'Azur oder Massimo Bottura mit seiner Osteria Francescana in Modena. Beide sind nun in den Olymp der "Best of the Best" aufgestiegen. Eine neue Kategorie, die seit 2019 für diejenigen bestimmt ist, die einmal Platz 1 belegt haben. Die Verantwortlichen begründen dies damit, dass die Bewegung an den Spitzenpositionen sonst zu gering wäre. Wer einmal weltbestes Restaurant war, wird in der nächsten Liste nicht mehr berücksichtigt.
Das sind die fünf besten Restaurants der Welt – zwei deutsche sind unter den Top 50

Tim Raue: "Berlin ist der kulinarische Hotspot in Deutschland"
Auch zwei deutsche Restaurants schaffen es unter die Top 50: Das Restaurant Tim Raue, das von den beiden Berliner Gastronomen Marie-Anne Wild und Tim Raue betrieben wird, landet in diesem Jahr auf Platz 31 (Platz 40 in 2019). Damit ist das mit zwei Michelin Sternen und 19,5 Gault&Millau Punkten ausgezeichnete Restaurant laut der "50 Best Liste" erneut das beste deutsche und eines von nur zwei deutschen Restaurants, dem die Ehre einer Platzierung in den Top 50 zuteil wurde. Das benachbarte Nobelhart & Schmutzig ist in diesem Jahr erstmals mit in den Top 50 und auf Platz 45 gewählt worden.
"Wir fühlen uns sehr geehrt, dass unsere Idee des Gastgebens mit dieser Auszeichnung weltweit Anerkennung findet. Unser aufrichtiger Dank gilt dabei den Menschen, die diese Idee tagtäglich mit uns umsetzen", so Marie-Anne Wild. Und Tim Raue ergänzt: "Die Auszeichnung ist für uns schlicht gigantisch! Auf der Liste der "The World's 50 Best Restaurants" zu stehen, lockt Gäste aus der ganzen Welt an und begeistert junge Menschen mit uns zu arbeiten. Wir freuen uns außerdem, dass es auch unsere Nachbarn im Nobelhart & Schmutzig unter die 50 Best geschafft haben, denn das bietet Berlinern und Berlinerinnen sowie Berlin Besuchern und Besucherinnen zwei vollkommen unterschiedliche gastronomische Konzepte, die nur 200 Meter voneinander entfernt liegen, und macht klar: Berlin ist der kulinarische Hotspot in Deutschland."
1000 Experten aus internationalen Gastronomie
Die Liste "The World’s 50 Best Restaurants" ist wegen ihres Hauptsponsors San Pellegrino auch als "Pellegrino-Liste" bekannt und existiert seit 2002. Das Ranking wird anhand der Stimmen einer einflussreichen Gruppe von mehr als 1000 führenden Experten aus der internationalen Gastronomie erstellt. Je 40 Mitglieder und ein Vorsitzender aus insgesamt 26 Regionen weltweit bilden die "The World’s 50 Best Restaurants Academy".
Jedes Mitglied kann zehn Stimmen abgeben. Von diesen zehn Stimmen müssen mindestens vier an Restaurants vergeben werden, die außerhalb der Region des betreffenden Mitglieds liegen. Die Jury jeder Region besteht aus Restaurant-Journalisten und Kritikern sowie renommierten Gastronomen.
Das System ist recht undurchsichtig und wird immer wieder kritisch betrachtet. Deutsche Restaurants sind traditionell unterrepräsentiert. Was auffällt: Vor allem Sterne dotierte Restaurants mit männlichen Chefköchen befinden sich in den Top 50. Zumindest wurde der Anteil der Frauen in der Jury erhöht.