
Lieblich und süß
Lieblich, trocken, halbtrocken und süß sind die Geschmacksgrade beim Wein. Diese Einstufungen sind länderbedingt unterschiedlich. Die Geschmacksgrade "lieblich und süß" in Deutschland und Spanien: Diese beiden Länder halten sich an den von der Europäischen Union vorgegebenen Geschmacksrichtungen. Welche Bezeichnung ein Wein erhält, hängt vom Restzuckergehalt ab, der in Gramm pro Liter gemessen und angegeben wird. Die Bezeichnung "lieblich" gilt für Rot-, Rosé-, und Weißweine. Sie liegen über den Werten für halbtrockene Weine. Während "semi-dulce" auf spanischen Weinen zu finden ist, sieht man in Deutschland oft die Bezeichnung "feinherb", doch dieser ist nicht gesetzlich definiert. "Feinherb" können auch halbtrockene Weine bezeichnet werden. Der süße Wein heißt in Spanien "dulce" und enthält einen Restzuckerwert ab 45 g/l. Liebliche oder süße Rot- und Weißweine sind perfekte Begleiter für verschiedene Zubereitungen von Käse und Desserts sowie zum Ausgleich der Geschmacksharmonie mit Speisen. Diese Weine entstehen durch den Abbruch des Gärungsprozesses, bei dem ein Teil des Zuckers im Wein verbleibt und nicht in Alkohol umgewandelt wird. Zum richtigen Zeitpunkt senkt der Winzer die Gärtemperatur deutlich ab. So entsteht der Restzucker im Wein. Süße Weine enthalten üblicherweise weniger Alkohol als trockene Weine. Der Eiswein stellt eine besondere Art des Süßweins dar. Er wird bei mindestens -7 Grad Celsius von Hand gekeltert und vom gefrorenen Wasser getrennt. Spätlesen und Auslesen sind ebenfalls lieblich bis süß.
© Ulla Voepel